Eigentlich sollte die S-Bahn-Linie 2 von Bernhausen nach Neuhausen im Jahr 2019 in Betrieb gehen. Die Regionaldirektorin Nicola Schelling hat am Mittwoch mitgeteilt, dass man jetzt eher von 2020 oder 2021 ausgehen müsse.

Eigentlich sollte die S-Bahn-Linie 2 von Bernhausen nach Neuhausen im Jahr 2019 in Betrieb gehen. Die Regionaldirektorin Nicola Schelling hat am Mittwoch mitgeteilt, dass man jetzt eher von 2020 oder 2021 ausgehen müsse.

 

Der Vorstandsprecher der Stuttgarter Straßenbahnen (SSB), Wolfgang Arnold, hatte kürzlich im Technischen Ausschuss von Filderstadt ebenfalls verkündet, dass es „fast ausgeschlossen“ sei, das Projekt bis Ende 2019 fertigzustellen. In der Vergangenheit hatte er sich stets optimistisch geäußert. Als Grund für die Verzögerung wird von Fachleuten angemerkt, dass die Vertragsgestaltung zwischen dem Verband Region Stuttgart (VRS) und den SSB zu lange gedauert habe. Die SSB hätten zudem nach der Überprüfung des Vorhabens mit einem Projektbüro erkannt, dass der enge Zeitplan nicht einzuhalten sei.

Im schlimmsten Fall die Notbremse ziehen

Die Fertigstellung bis Ende 2019 gilt als wichtig, weil die rund 92 Millionen Euro teure Verlängerung der S-Bahn noch nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) abgerechnet werden soll, das 2019 ausläuft. Dabei tragen der Bund 60 Prozent, das Land und der VRS jeweils 20 Prozent der Baukosten. Sollte das für die Region so wichtige Nahverkehrsvorhaben bis Ende 2019 laut SSB aber lediglich zu 80 Prozent fertiggestellt sein, so würde der Bund seine GVFG-Förderung entsprechend reduzieren. Dann müsste der VRS weitere elf Millionen Euro zahlen. „Wir werden nach wie vor die Finanzierung nach GVFG beantragen“, erklärte Schelling auf Anfrage. Man hoffe auch, dass es nach 2019 eine gleichwertige Anschlussfinanzierung durch den Bund geben werde. Nur im allerschlimmsten Fall müsse man bis 2017 „die Notbremse ziehen“.

Für Wolfgang Arnold besteht kein Grund zu übertriebenem Pessimismus. „Wir beschäftigen uns gerade sehr intensiv mit dem Projekt, um wirtschaftliche und bauliche Risiken zu minimieren.“