Der Verkehrsverbund (VVS) will sich im kommenden Jahr in einer Klausur erneut auch mit der Struktur der Zonen beschäftigen. Die SPD fordert die Zusammenlegung der beiden in Stuttgart.

Stuttgart - Die Sozialdemokraten im Stuttgarter Gemeinderat dringen auf eine Reform der VVS-Tarife. „Wir begrüßen es, dass OB Fritz Kuhn auch die Preisfrage im Nahverkehr stellt“, sagt Fraktionschef Martin Körner. Er bezieht sich dabei auf ein Interview mit Kuhn in dieser Zeitung. Kuhn (Grüne) hatte gesagt, in der Tarifklausur 2017 des Verkehrsverbundes solle darüber gesprochen werden, wie das 9-Uhr-Umweltticket attraktiver gemacht werden könne. Körner fordert, der VVS solle ein Umweltticket für künftig 365 Euro im Jahr anbieten. Heute kostet es im Abo 660 Euro für ganz Stuttgart „und ist damit einfach zu teuer“, so Körner. Die SPD könne sich auch vorstellen, für ganz Stuttgart nur eine statt zwei VVS-Zonen zu haben, mit einem Fahrpreis von dann 2,50 Euro. Der dadurch entstehende Verlust für den Verbund in Höhe von etwa sechs Millionen Euro könne laut Körner durch die Straßenbenutzungsgebühr, die die Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) in gleicher Höhe jährlich an die Stadt zahlen, ausgeglichen werden. Sie würden dann aber im allgemeinen Haushalt fehlen. Die Sozialdemokraten fordern grundsätzlich einen höheren Einsatz der öffentlichen Hand für den Nahverkehr, da im Verlauf der letzten Jahre ein immer höherer Anteil an den Kosten von den Fahrgästen bezahlt werde.

 

Gabriele Reich-Gutjahr, Stuttgarter Abgeordnete der FDP im Landtag, kritisiert Kuhn wegen dessen Äußerung, dass nur der Abschied vom Verbrennungsmotor und Umstieg auf E-Mobiliät oder den Nahverkehr die Stickoxid-Probleme lösen könne. Diese Forderung sei „realitätsfremd“, Kuhn verkenne „die hohe Technikkompetenz der Autohersteller des Landes“.