Endlich mal was Positives zur S-Bahn: Zum Fahrplanwechsel am 13. Dezember werden auf einigen Linien mehr Züge eingesetzt. Und die Fahrgäste der S 1 und S 3 müssen sich im Sommer 2016 auf Änderungen einstellen.

Stuttgart - Der Verband Region Stuttgart investiert ständig in einen verbesserten S-Bahnverkehr – auch „wenn die Pünktlichkeit noch immer nicht so ist, wie sie sein sollte“, sagte der regionale Wirtschaftsdirektor Jürgen Wurmthaler in der jüngsten Sitzung des Verkehrsausschusses. Allerdings will er „Ansätze für Stabilität“ erkannt haben, auch kritische Experten der Eisenbahn-Revue International und des Onlineportals S-Bahn-Chaos Stuttgart attestieren mittlerweile, dass sich die Pünktlichkeit – zumindest auf niedrigem Niveau – stabilisiert habe. Noch immer aber würde der Ausfall von Signalen und Stellwerken zu zahlreichen Störungen führen: Kaum ein Tag vergeht ohne Verspätungen, allein am 18. August gab es vier Ausfälle in Infrastruktureinrichtungen.

 

Mit einigen Veränderung zum Fahrplanwechsel am 13. Dezember reagiert die Region auf die steigende Nachfrage. Sie versucht zudem einen Beitrag zu einer größeren Pünktlichkeit zu leisten, für die in erster Linie aber der Betreiber, die DB Regio, verantwortlich ist. So werden auf der S 1 (Herrenberg-Kirchheim) zeitliche Puffer eingebaut, indem die S-Bahnen Richtung Stuttgart in Herrenberg, Esslingen-Mettingen und Obertürkheim eine Minute früher abfahren. Stadtauswärts werden die Züge der Linien S 4 (Schwabstraße-Marbach/Backnang), S 5 (Schwabstraße-Bietigheim) und S 6/S 60 (Schwabstraße-Weil der Stadt/Böblingen) in der Haltestelle Schwabstraße eine Minute früher starten. Damit soll „Luft“ geschaffen werden für die eng getaktete Durchfahrt auf der unterirdischen Stammstrecke in Stuttgart mit den viel genutzten Haltestellen Stadtmitte und Hauptbahnhof. „Das ist ein kleiner Beitrag, der nichts kostet und hoffentlich spürbar wird“, sagte Wurmthaler.

Größeres Angebot für Nachtschwärmer

Mit dem Einsatz von mehr Zügen reagiert der Verband auf die stetige Zunahme der Fahrgäste in den S-Bahnen. So werden auf der Linie S 1 in der Hauptverkehrszeit zwischen Böblingen und Herrenberg drei zusätzliche S-Bahnen fahren (8.14 Uhr ab Böblingen, 8.32 und 15.32 Uhr ab Herrenberg). Vom 13. Dezember an verkehren werktags die S-Bahnen auf allen Linien nachts länger. Die letzte Abfahrt liegt nun zwischen 0.30 und 1 Uhr. Allein die Finanzierung dieses Spätverkehrs kostet die Region jährlich rund 1,5 Millionen Euro.

Etwa 600 000 Euro gibt der Verband dafür aus, dass künftig zu Großereignissen wie Messen und Fußballspielen mehr S-Bahnen eingesetzt werden können. Im laufenden Jahr wurden daraus vor allem die 1130 zusätzlichen S-Bahnfahrten während des Kirchentags finanziert. Dieses Sonderkontingent steht künftig jedes Jahr zur Verfügung. Verbesserungen wird es auch auf der stark nachgefragten S 60 zwischen Böblingen und Renningen geben. Dort soll vom 12. Oktober an eine S-Bahn am Morgen um einen auf zwei Wagen verlängert werden. Vom Fahrplanwechsel an sind dann morgens weitere Vollzüge zwischen Böblingen und Renningen im Einsatz, die auf der Strecke Renningen-Schwabstraße einen weiteren Wagen erhalten. Dafür gibt die Region rund 180 000 Euro aus.

Vom 13. Juli bis 10. September 2016 wird die Bahn Arbeiten zwischen Stuttgart-Vaihingen und Böblingen machen. Dafür muss der Abschnitt teilweise ganz gesperrt werden, meistens steht nur ein Gleis zur Verfügung. In dieser Zeit soll es ab Vaihingen einen Linientausch geben: die S 1 fährt nach Flughafen/Messe (statt Herrenberg), die S 3 nach Herrenberg (statt Flughafen/Messe). Nur so lasse sich der S-Bahnverkehr konfliktfrei abwickeln, sagt die Bahn.