Die FDP will, dass die Buslinie 70 künftig direkt in Stuttgart-Schönberg an der Kirche hält. Der Pfad an die Haltestelle Grünlingweg sei für viele zu beschwerlich, heißt es aus dem Stadtteil.

Schönberg - Anwohner hätten sie angesprochen, dass der Weg zur Haltestelle Grünlingweg einem regelrechten Härtetest gleiche, sagt Ingrid Tillmanns. Die Birkacher Bezirksbeirätin der FDP hat ihren Namen unter einen Antrag ihrer Fraktion gesetzt. Er soll in der September-Sitzung des Birkacher und Plieninger Bezirksbeirats eingebracht werden.

 

Darin fordert die Fraktion eine neue Haltestelle für die Buslinie 70. Sie soll nach dem Wunsch der Liberalen künftig eine Schleife nach Schönberg drehen und dort an der Kirche halten. So könnten die Schönberger im Zentrum des Stadtteils zusteigen und mit der Linie 70 zur Ruhbank fahren. Dort bringt die Stadtbahnlinie U 7 Fahrgäste weiter in Richtung Innenstadt.

Die Schönberger würden aus Sicht der FDP zu viel Zeit benötigen für den Weg ins Stadtzentrum. Sie rechnen in ihrem Antrag vor, dass die Bewohner des Stadtteils entweder auf dem Feldweg die Haltestelle Grünlingweg an der Filderlinie ansteuern oder an der Haltestelle Schönberg die halbstündlich verkehrende Linie 71 besteigen können. Diese bringt sie dann zur Haltestelle Pallotti-Kirche, wo der Umstieg auf die Buslinie 70 in Richtung Ruhbank möglich ist. „Insgesamt ist man mit dieser Verbindung also je nach Ziel zwischen 35 und 40 Minuten in die Innenstadt unterwegs“, heißt es in dem Antrag der FDP.

Aus Sicht der Liberalen sei das kein Anreiz für die Schönberger, auf den öffentlichen Nahverkehr umzusteigen, fügen sie in ihrem Antrag hinzu. „Die miserable Anbindung des schnell wachsenden Ortsteils Schönberg verhindert geradezu die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel“, heißt es dort.

FDP kritisiert Anbindung

Doris Alford, die Leiterin des Seniorenzentrums Haus Schönberg, teilt die Kritik der FDP, dass der Feldweg zur Haltestelle Schönberg für die älteren Bewohner der Residenz beschwerlich und riskant sei. „Im Herbst liegt da Laub, und im Winter ist es glatt. Das ist für Menschen, die nicht mehr so mobil sind, natürlich ein Problem“, sagt sie. Nicht nur die Bewohner der Residenz seien betroffen. „Gerade für ältere Angehörige, die ihre Verwandten im Haus Schönberg besuchen wollen, ist es schwierig, wenn sie auf den Bus angewiesen sind“, sagt Alford. Da seien ihr schon einige Klagen zu Ohren gekommen, fügt sie. Letztlich sei es auch für ihre Mitarbeiter im Winter beschwerlich, den oft glatten oder rutschigen Weg von der Haltestelle an der Filderlinie ins Zentrum von Schönberg zu gehen.

Hausleiterin hofft auf Haltestelle

Die Hausleiterin der Seniorenresidenz hofft, dass die Birkacher FDP mit ihrem Antrag die Diskussion um eine neue Haltestelle in Schönberg in Gang bringt. Sie könne sich erinnern, dass schon vor einigen Jahren darüber gesprochen wurde, dass die Buslinie 70 direkt in Schönberg halten soll. Das Vorhaben sei leider wieder eingeschlafen, sagt Alford. „Für uns wäre es schön, wenn es endlich klappen würde.“

Aus Sicht der Stadt Stuttgart ist dies aber nicht in absehbarer Zeit zu erwarten. Ein Sprecher bezeichnet das Projekt der Birkacher Liberalen in einer Stellungnahme als charmant. Er verweist aber auf eine zu geringe Anzahl von Fahrgästen, die eine solche neue Haltestelle nutzen würden. Deshalb sei ein neuer Bushalt für die Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) dort nur schwer umsetzbar, meint er.