25.000 Euro: So viel will die Stadt in die Reparatur des Stegs zwischen Bad Cannstatt und dem Rosensteinpark investieren. Dabei soll er Mitte 2014 sowieso abgerissen werden.

Stuttgart - Der markante Steg mit seinen Holzbohlen und dem Fachwerkrahmen überspannt schon seit dem Jahr 1977 den Neckar: er wurde zur Bundesgartenschau eröffnet und verbindet seither den Stadtbezirk Bad Cannstatt mit dem Rosensteinpark und der Wilhelma. Vor allem während der Woche wird die Brücke von Fußgängern und Radlern auf dem Weg zur Arbeit rege genutzt, demnächst müssen sie sich allerdings für einige Zeit auf eine Umleitung einstellen.

 

Etliche Holzbohlen im Belag des Stegs sind durch die ständigen Belastungen und die Witterungseinflüsse derart beschädigt worden, dass sie aus Sicherheitsgründen erneuert werden müssen. Nach Angaben der Stadt ist der schlechte Zustand der 158 Meter langen Holzbrücke bereits im Sommer bei einer Routineüberprüfung aufgefallen. Seither habe man die betroffenen Stellen provisorisch überdeckt, erklärt der Stadtsprecher Sven Matis, damit der Verbindungsweg weitergenutzt werden kann. Vom 19. bis zum 30. November sollen nun auf einer Länge von zehn Metern Bohlen ausgetauscht werden; während dieser Arbeiten muss der Steg gesperrt werden.

Vier Jahre lang gibt es keinen Ersatz für den Holzsteg

Mit veranschlagten 25 000 Euro fallen die Kosten für die anstehende Sanierung voraussichtlich zwar überschaubar aus, dennoch schmerzt der Posten deshalb, weil der Fußgängersteg in absehbarer Zeit ohnehin für das Bahnprojekt Stuttgart 21 abgerissen werden muss. Er ist der neuen Neckarbrücke im Weg, die nach einem Modell des Stuttgarter Ingenieurbüros Schlaich, Bergermann und Partner den Stuttgarter Hauptbahnhof mit der Bahnstation in Bad Cannstatt verbindet und dabei die viergleisige Rosensteinbrücke ersetzen wird. Nach jetziger Planung der Bahn soll der Holzsteg „nicht vor Juni 2014“ abgerissen werden, erklärt die Sprecherin Änne Kliem. Rund vier Jahre Bauzeit sind für die Eisenbahnbrücke über den Neckar (Planfeststellungsabschnitt 1.5) veranschlagt. Während dieser Bauzeit wird es laut Bahn-Technikvorstand Volker Kefer keinen Ersatz für den wichtigen Verbindungsweg ans andere Neckarufer geben. Stattdessen müssen Fußgänger und Radfahrer während dieser Zeit ersatzweise auf die König-Karl-Brücke oder die Rosensteinbrücke ausweichen.

Ersetzt wird der alte Holzsteg über den Neckar laut Planung dann erst mit der Vollendung der insgesamt knapp 355 Meter langen Neckarbrücke, die unterhalb der viergleisigen Schienentrasse einen eigenen Rad- und Fußgängersteg angehängt bekommen soll. Nach der Inbetriebnahme von Stuttgart 21, was nach jetzigem Stand zum Fahrplanwechsel Ende 2020 der Fall sein wird, soll dann außerdem auch die Rosensteinbrücke abgerissen werden. Allerdings ist der Abriss der alten Eisenbahnbrücke nicht Bestandteil des Planfeststellungsverfahrens. In einer früheren Variante war vorgesehen, die historische Rosensteinbrücke zu erhalten und unter laufendem Betrieb zu sanieren.