Beim Versuch, auf die Fähre zu fahren, stürzte eine 22-Jährige mit ihrem Traktor und Strohballenpresse in den Neckar. Zahlreiche Schaulustige verfolgten die Bergung.

Neckarsteinach - Am Sonntag wollte eine 22-jährige Fahrerin eines Traktorgespanns mit angehängter Strohballenpresse gegen 15.50 Uhr auf hessischer Seite auf die Rampe der dortigen Fähre in Neckarsteinach auffahren.

 

Aus noch ungeklärten Gründen rollte zunächst die angehängte Strohballenpresse von der wohl schon abfahrenden Fähre ins Wasser, so die Polizei. Fahrerin, Traktor und Anhänger versanken im circa vier Meter tiefen Neckar. Als die Traktorfahrerin dies bemerkte, verließ sie das sinkende Fahrzeug. Ein Fährmitglied sprang geistesgegenwärtig in das Wasser und versuchte die Frau zu retten. Beide Personen konnten sich daraufhin auch auf die Fähre retten, die sie dann ans andere Ufer brachte, wo bereits ärztlich Hilfe wartete. Beide blieben jedoch glücklicherweise bis auf einen Schock offensichtlich unverletzt.

Unverzüglich wurden unzählige Einsatzkräfte #beider Neckarseiten zur Unglücksstelle alarmiert. Zahlreiche Feuerwehren, Rettungsdienste und verschiedene Einsatzgruppen der DLRG wurden entsandt. Auch die Wasserschutzpolizei wurde alarmiert.

Komplizierte Bergung

Die Bergung des Traktors mit dem Anhänger gestaltete sich als äußerst kompliziert. Das Gespann war komplett unter Wasser und von der Wasseroberfläche nicht sichtbar. Taucher der DLRG mussten eingesetzt werden. Diese befestigten Stahlseile an dem Wrack unter Wasser. Anschließend wurde der Traktor mit Anhänger, von einem Schwerlastkran aus dem Wasser gezogen. Die Bergung dauerte Stundenlang an. Der ca. 12 Tonnen schwere Traktor mit Anhänger konnte gegen 20:00 Uhr mit einem Schwerlastkran geborgen werden.

Betriebsmittel sind nicht ausgelaufen. Die Feuerwehr hatte vorsorglich einen Ölschlängel ausgelegt. Der Schiffsverkehr wurde um 15:45 Uhr eingestellt. Auf Anweisung des Vertreters des Wasser- und Schifffahrtsamtes Außenbezirkes Eberbach bleibt die Schifffahrt zwischen den Schleusen Hirschhorn und Neckarsteinach auch morgigen Montag bis auf Weiteres gesperrt. Der Bereich des Neckars soll bei Tageslicht noch einmal auf etwaige weitere Gegenstände im Flusslauf überprüft werden. Bis zum Abschluss dieser Überprüfung findet auch kein Fährbetriebstatt.

Zahlreiche Schaulustige waren in dem Ort zur Unfallstelle gekommen und ließen sich von Absperrungen nicht abhalten, die Bergung live vor Ort zu verfolgen.