Der 70 Jahre alte Angeklagte soll einen Millionenschaden verursacht haben. Ihm werden Untreue-, Betrugsdelikte, Urkundenfälschung und Insolvenzverschleppung vorgeworfen.

Stuttgart - Der ehemalige Vorstand der Sozialstiftung „Nestwerk“ hat nach Angaben der Staatsanwaltschaft Stuttgart in 245 Fällen gegen das Gesetz verstoßen. Mit Untreue- und Betrugsdelikten in einigen besonders schweren Fällen, Urkundenfälschung und Insolvenzverschleppung soll der 70-Jährige sich über Jahre persönlich bereichert und die Stiftung im Jahr 2010 in den Bankrott getrieben haben. Die Anklage warf dem Mann am Dienstag zu Prozessauftakt vor, einen Millionenschaden verursacht zu haben.

 

Die Stiftung war 1994 „zur Vermeidung von Obdachlosigkeit und Wohnungsnot“ gegründet worden. „Nestwerk“ baute und verwaltete über Fördergeld Wohnungen, das Belegungsrecht für zuletzt mehrere hundert Wohnungen in Stuttgart hatte die Stadt.

Stiftung zwei Jahre künstlich am Leben erhalten

Mit Scheinrechnungen und gefälschten Urkunden soll der Angeklagte die Stiftung mindestens zwei Jahre künstlich am Leben gehalten haben. Unter anderem geschädigt wurde laut Staatsanwalt die Volksbank Stuttgart.