16 Partner arbeiten über Trägergrenzen hinweg: Das Netzwerk Demenz in Leinfelden-Echterdingen zieht nach dem ersten Jahr Bilanz und bereitet neue Veranstaltungen vor.

Leinfelden-Echterdingen - Oberbürgermeister Roland Klenk nennt die Unterstützung durch die Bundesregierung „eine ihrer besseren Taten“ in der aktuellen Legislaturperiode. Mit finanzieller Hilfe des Bundes – 10 000 Euro über einen Zeitraum von zwei Jahren – bündelt seit genau einem Jahr das „Netzwerk Demenz L.-E.“ Aktivitäten in der Großen Kreisstadt Leinfelden-Echterdingen, die sich mit dieser weit verbreiteten Krankheit beschäftigen. 16 Partner – dar-unter Profis aus der Pflege, aber auch Vereine und die Volkshochschule – haben jetzt eine erste, positive Bilanz präsentiert.

 

Statistisch gesehen kommt man in Leinfelden-Echterdingen ungefähr auf 800 Menschen, die aktuell von Demenz betroffen sind. Für den Rathauschef zeigt sich daran, wie wichtig das Netzwerk sei: „Wir wollten die Kräfte darin bündeln. Dadurch ist es möglich, Betroffenen, aber auch Angehörigen zu helfen.“ Für die Arbeit der 16 Partner sei die Stadt äußerst dankbar.

Schnellerer Austausch möglich

Ein Ziel ist durch die Netzwerkarbeit bereits erreicht: die verschiedenen Initiativen und Organisationen wissen jetzt voneinander und was sie tun. „Das ist eine tolle Sache, dadurch ist ein schneller Austausch untereinander möglich geworden“, sagt etwa Rosemarie Amos-Ziegler von der Wohngemeinschaft für Senioren. Gemeinsam arbeiten die Netzwerker nun daran, das Thema Demenz „aus der Tabuzone herauszuholen und in die Mitte der Gesellschaft zu rücken“, sagt Ulrich Strobel vom gleichnamigen Pflegedienst. „Oft wird diese Krankheit noch vertuscht“, ergänzt Annerose Schmidt vom Krankenpflegeförder- und Betreuungsverein Musberg. Sie freut sich deshalb über die Aufklärungsarbeit.

Sabine Schmitz vom Pflegestützpunkt der Stadt, bei der die Fäden des Netzwerks zusammenlaufen, ist von der Zusammenarbeit über Trägergrenzen hinweg sehr angetan. „Das ist eine Allianz nicht nur für, sondern mit Menschen mit Demenz. Inklusion und Partizipation sind die Schlagworte.“

17 Veranstaltungen geplant

Wie schon im vergangenen Jahr gibt es in diesem Herbst und Winter wieder eine Veranstaltungsreihe unter dem Titel „Demenz  . . . geht uns alle an“. An 17 Terminen richten sich die Angebote an Betroffene, deren Angehörige oder Menschen, die sich in der Seniorenbetreuung engagieren wollen. Das Themenspektrum reicht dabei von der Ersten Hilfe über Bewegungsangebote für Menschen mit Gedächtnisprobleme bis hin zu einem Gottesdienst in der Echterdinger Stephanuskirche für Menschen mit und ohne Demenz.

Auftakt
Die Veranstaltungsreihe beginnt am Dienstag, 8. September, in Musberg um 14.30 Uhr im Haus Sonnenhalde, Sonnenhalde 19-23, mit dem Vortrag „Einfach helfen“. Dazu ist eine Anmeldung bis 4. September unter Telefon 97567-0 erforderlich. Am 23. September stellt sich das Netzwerk um 18 Uhr im Treff Zehntscheuer in Echterdingen vor. Zur Reihe gibt es in den Rathäusern eine gedruckte Broschüre, Infos auch unter Telefon 16 00-2 51 beim Pflegestützpunkt.