Ein neues Geschäftszentrum könnte das Uhinger Bahnhofsviertel aufwerten – die Penthäuser sind schon vergeben.

Region: Corinna Meinke (com)

Uhingen - Zehn Jahre nach dem Bau des Uditoriums soll nur einen Steinwurf entfernt ein Komplex aus Wohnen und Gewerbe, genannt Uigo, das Stadtbild aufwerten. An der Ecke Bahnhof- und Schorndorfer Straße baut die Look and Find Gesellschaft aus Korntal-Münchingen (Kreis Ludwigsburg) fünf Häuser mit 55 Wohnungen, Praxen und Geschäften. Mit Uigo soll der Uhinger Norden aufgewertet werden. Die architektonische Handschrift liefern die Göppinger von-Bock-Architekten.

 

Städtebaulicher Aufbruch

„Das Grundstücksangebot im Raum Stuttgart wird immer geringer und die steigenden Preise treiben die Investitionskosten in die Höhe“, beschreibt der Investor Martin Saur von Look and Find die aktuelle Entwicklung auf dem Immobilienmarkt. Dies ist für ihn mit ein Grund, sich im Kreis Göppingen zu engagieren. Das Uigo sei bereits sein zweites Objekt im Kreis neben Wohn- und Gewerbelofts, die derzeit in der Ulmer Straße in Eislingen entstünden. Ursprünglich hätte das Uhinger Uigo gar nicht so groß werden sollen, aber die Kommune habe darauf gedrängt, möglichst alle in Frage kommenden Grundstücke rings um die Uhinger Volksbankniederlassung mit einzubeziehen und damit den städtebaulichen Aufbruch in dem bahnhofsnahen Quartier voranzutreiben.

Nach drei Jahren Planungszeit, in der auch der Bebauungsplan auf das Projekt maßgeschneidert wurde, ist nun mit der Vermarktung begonnen worden. Die acht Penthousewohnungen sind offenbar alle bereits vergeben – für sie wird deshalb schon keine Werbung mehr gemacht.

Zusammenarbeit mit der Sozialstation

Obwohl die Wohnnungen in den beiden rückwärtig gelegenen Gebäuden bereits alle reserviert seien, stünden noch genügend Ein- bis Vierzimmerwohnungen zu Preisen von rund 91 000 bis knapp 300 000 Euro zur Verfügung, berichtet Sabine Tobien, die sich um die Vermarktung des neuen Geschäftszentrums kümmert. Die Wohnungen sind alle barrierefrei zugänglich, können auf Wunsch mit einem Notrufsystem in Zusammenarbeit mit der Uhinger Sozialstation oder den Maltesern ausgestattet werden und haben Zugang zur gemeinsamen Tiefgarage. Der Baustart soll diesen Herbst erfolgen, damit spätestens im Frühjahr 2016 alles fertig ist.

Rainer Frey, der stellvertretende Bürgermeister und Vorsitzende des örtlichen Handels- und Gewerbevereins, hofft auf belebende Konkurrenz für seine Modehäuser durch weitere Geschäfte für Damen- und Herrenoberbekleidung bei der Vermietung der Ladenflächen im Uigo. Frey bezeichnet das Objekt als letzten Lückenschluss in der Stadtmitte, bei dem mit dem Abriss des alten Bestandes im September endlich auch ein Schandfleck verschwinde.

Keine Gefahr für die Innenstadt

Sorgen um eine mögliche Verlagerung der Kundschaft in Richtung Uigo macht sich der Geschäftsmann keine. Bis zu den historisch gewachsenen Geschäftslagen in der Stuttgarter Straße, wo auch seine Läden ihren Sitz hätten, seien es gerade mal 50 Meter. Außerdem habe man sich in Uhingen „nicht gegen das Auto entschieden, und wer hierher kommt weiß, dass er hier immer einen Parkplatz bekommt“, lobt Frey das Konzept, mit dem es bereits vor Jahren gelang, innerorts rund 600 Parkplätze für die Kundschaft zu schaffen.