An der Ecke Klingen- und Wagenburgstraße in Gablenberg errichtet der Bau- und Wohnungsverein für den Verein für internationale Jugendarbeit ein neues Wohnheim. Im Erdgeschoss könnte ein Stadtteil- und Familienzentrum für das Quartier entstehen.

S-Ost - In den vergangenen Tagen ist an der Kreuzung Klingenstraße und Wagenburgstraße in Gablenberg eine große Baugrube ausgehoben worden. Dort errichtet der Bau- und Wohnungsverein Stuttgart für den Verein für Internationale Jugendarbeit (vij) ein Internationales Jugendwohnheim mit knapp 80 Zimmern und Appartements. Dort sollen – wie berichtet – junge Leute im Alter von 18 bis 27 Jahren aus dem In- und Ausland für die Zeit ihrer Ausbildung in Stuttgart eine Unterkunft finden. Im Erdgeschoss des Neubaus war zunächst eine Art Nachbarschaftscafé vorgesehen. Jetzt soll dort nach den Wünschen von vielen Gablenbergern und auch der Bezirksvorsteherin von Stuttgart-Ost, Tatjana Strohmaier, ein Stadtteil- und Familienzentrum entstehen – zum Beispiel nach dem Vorbild des Eltern-Kind-Zentrums EKiZ im Stuttgarter Westen.

 

Großer Bedarf an Eltern-Kind-Kursen aller Art

Die Idee für ein solches Zentrum war im Rahmen der Bürgerbeteiligung des Sanierungsprogramms Soziale Stadt Gablenberg entstanden. Unter Federführung des Stadtteilmanagements hat sich bereits zweimal die Projektgruppe Stadtteilzentrum getroffen und gemeinsam mit Vertretern der Stadt und des Vereins für Internationale Jugendarbeit über den Bedarf für ein solches Zentrum und über die Möglichkeiten in dem Neubau diskutiert.

In den Diskussionen kristallisierte sich schnell heraus, dass in diesem Bereich des Stuttgarter Ostens ein großer Bedarf an Eltern-Kind-Kursen aller Art wie Pekip, Babymassage oder Krabbelgruppen besteht. Außerdem fehlt eine Art Cafeteria, in der sich Eltern mit ihren Kindern zwanglos treffen können und das auch über eine entsprechend kindgerechte Ausstattung verfügt. Als Vorbild dafür wurde das Eltern-Kind-Café im EKiZ im Westen genannt. Auch für ältere Menschen oder Menschen mit Behinderungen fehlen in dem Quartier Angebote, die zu Fuß erreichbar sind. Dafür könnte das Wohncafé in Ostheim ein Vorbild sein.

Bezirksvorsteherin: Chance für Gablenberg

Voraussetzung für solche Angebote sind eine geeignete räumliche und auch personelle Ausstattung. Deswegen soll der Fassadenbereich der Cafeteria im Erdgeschoss aus einer Glasfront bestehen. Das sorgt für mehr Tageslicht. Ein für den geplanten Saal gewünschter Raumteiler ist nicht realisierbar. Dafür ist denkbar, einen weiteren Raum für Beratungs- oder Kursangebote nutzbar zu machen. Die Cafeteria soll in Kooperation mit einem sozialen Träger wie der Caritas oder der im Osten ansässigen Zora gGbmH betrieben werden. Für das Quartiersmanagement sind nach Einschätzung der Vertreter der Stadt und des Vereins mindestens 1,5 Stellen erforderlich, die noch finanziert werden müssten.

Die Bezirksvorsteherin Tatjana Strohmaier setzt sich sehr für eine Verwirklichung eines Stadtteil- und Familienzentrums an dieser Stelle ein. „Die Chancen für Gablenberg, die sich hier bieten, sind nahezu einzigartig“, schreibt Strohmaier in einer Pressemitteilung. „Viele junge Familien haben mir gegenüber ihre Sympathie für ein Stadtteil- und Familienzentrum geäußert, deshalb hoffe ich auf eine breite Beteiligung aus der Bürgerschaft.“ Sie ruft deshalb auf, Ideen und Wünsche für ein solches Zentrum einzubringen. Möglich ist das im Büro des Stadtteilmanagements, Gablenberger Hauptstraße 33, (mittwochs 9.30 bis 12.30 Uhr und donnerstags 16 bis 19 Uhr) sowie per E-Mail an soziale-stadt-gablenberg@weeberpartner.de.

Der Grundstein für das Internationale Jugendwohnheim soll im Juli gelegt werden. Die Fertigstellung und der Bezug sind für Anfang 2018 geplant.