Gerichtet sind die Wünsche an den grünen Landes-Verkehrsminister Winfried Hermann, der die Gratulationen zu seinem 61. Geburtstag mit Humor entgegennimmt und die ministerialen Sticheleien aus Berlin auf gut schwäbisch pariert. „Des wär net netig gwä.“ Die Stimmung im Tunnel ist allseits gelöst. Ohnehin sind sich die Politiker von Bund, Land und den Kommunen, gleich welcher Couleur, bei der Neubaustrecke weitgehend einig, was die Sinnhaftigkeit und den Nutzen der knapp 60 Kilometer langen Strecke zwischen Wendlingen und Ulm betrifft. „Auch wir wollen die Neubaustrecke – und das so zügig wie möglich“, betont Hermann. Schließlich sei das einer der Gründe dafür gewesen, dass sich das Land mit 950 Millionen Euro am Bau beteiligt. Er hoffe, so Hermann in Richtung Bund, „dass die Strecke durchfinanziert wird, wenn die Landesmittel verbraucht sind“. Es dürfe nicht wie bei anderen Großprojekten zu einer Hängepartie kommen. „Wir wollen, dass die Strecke rechtzeitig fertig wird – bei aller technischer Herausforderung.“

 

Das karsthaltige Gestein der Alb gilt unter Bergleuten als schwierig, wovon auch die Tunnelpatin ein Lied singen kann: Erst beim vierten Versuch gelingt nach der ökumenischen Segnung die Tunneltaufe mit einer Flasche fruchtigem Bio-Bizzler. „Glückauf!“ Alkoholisches wird aus Aberglauben nur draußen gereicht, unter blauem Himmel, der sich über weiße Festzelte spannt.