Der Gemeinderat hat dem Bebauungsplan für das Areal Strohgäustraße/Schwieberdinger Straße in Zuffenhausen zugestimmt. Was dort genau geplant ist, verrät die Firma Porsche allerdings noch nicht.

Zuffenhausen - Vergangene Woche hat der Stuttgarter Gemeinderat dem Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan eines Grundstücks an der Ecke Strohgäustraße/Schwieberdinger Straße zugestimmt. Dieses Gelände gehört der Firma Porsche, die es neu ordnen und neu bebauen möchte.

 

Der endgültige Plan steht noch nicht fest

Gut zwei Hektar groß ist das Grundstück, das gegenüber dem Porsche-Museum liegt. Bereits zwei Mal, im April 2012 und im Juli 2013, waren Firmenvertreter im Bezirksbeirat zu Gast, um über die Pläne zu berichten. Die bestehenden Gebäude, so hieß es damals, sollen abgerissen und durch ein neues Verwaltungsgebäude ersetzt werden. Außerdem war von einer Erweiterung der Produktionsflächen die Rede. Beides ließe der nun verabschiedete Bebauungsplan zu. Was tatsächlich auf dem Areal passieren wird, darüber hüllt man sich seitens des Sportwagenherstellers momentan noch in Schweigen. Es scheint aber so zu sein, dass dort ein Kunden- beziehungsweise Servicezentrum geplant ist. Dies wiederum würde bedeuten, dass für zusätzliche Produktionsstätten eher wenig bis kein Platz mehr zur Verfügung stünde.

Das Gelände, so viel ist immerhin klar, soll nicht nur baulich, sondern auch vom äußeren Erscheinungsbild her deutlich verändert werden. Laut Eberhard Scholl, Unternehmenssprecher Standortpresse der Porsche AG, sei eine „optische Aufwertung des Areals“ angedacht. Mehr möchte er allerdings nicht verraten.

Durchlüftung ja, 100 Prozent Dachbegrünung nein

Die Höhe eventueller Neubauten, das erläutert Karl-Theo Maurer vom Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung, wird sich an das bisherige Umfeld anlehnen (Gebäudehöhe 27 Meter plus drei zusätzlicher Meter für betriebstechnische Aufbauten). Bei diesen Höhen, das hat eine Prüfung des Amtes für Umweltschutz ergeben, wird es keine Probleme mit der Durchlüftung des Areals geben. Die Forderung des Umweltamtes, dass 100 Prozent der Neubauten eine Dachbegrünung bekommen, kann hingegen nicht berücksichtigt werden. Im Bebauungsplan sind lediglich mindestens 40 Prozent vorgesehen. Dies hat laut Maurer mit technischen Gegebenheiten zu tun, da die neuen Gebäude eventuell Lüftungen oder Beleuchtungsöffnungen auf dem Dach brauchen. Dies wiederum sei erst klar, wenn Porsche konkrete Pläne vorlege. Es könne also durchaus sein, dass später einmal mehr als 40 Prozent der Dachflächen begrünt werden.

Eine Wendeplatte für die Schützenbühlstraße

Klar scheint zu sein, dass die Schützenbühlstraße innerhalb des Planungsgebiets eine Wendeplatte bekommt. Sie wird künftig nur noch aus Richtung der Adestraße befahrbar sein. Radler und Fußgänger hingegen können sie auch weiterhin in beide Richtungen nutzen. Erschlossen werden soll das Gelände über die Strohgäustraße.

Durch die Neuordnung des Grundstücks werden wohl zahlreiche Parkplätze wegfallen. Ersetzt werden könnten sie unter anderem durch eine neue Tiefgarage. Die Verwaltung, das betont Maurer, würde dies jedenfalls begrüßen. Aber auch hier scheint das letzte Wort noch nicht gesprochen zu sein. Ein Thema in diesem Zusammenhang ist der Hochwasserschutz.

Landesnaturschutzverband spricht sich gegen die Pläne aus

Nicht mit dem Projekt einverstanden ist der Landesnaturschutzverband Baden-Württemberg. Der Bebauungsplan, so die Begründung, berücksichtige „ausschließlich und einseitig die wirtschaftlichen Interessen der Firma Porsche.“ Diese wiederum produziere Fahrzeuge, die „in jeglicher Beziehung höchst umweltschädlich“ seien. Die Verwaltung hat diese Einwände abgelehnt. Sie verweist dabei auf städtebauliche Gründe: Mit der Neubebauung solle die bestehende Bebauung am Porsche-Platz in angemessener Weise ergänzt werden. Dies wiederum trage zur städtebaulichen Aufwertung des gesamten Gewerbestandortes nördlich der Bahnlinie und der S-Bahn-Station Neuwirtshaus bei.