Das lang erwartete – und lang erstrittene – Verkehrsgutachten für den Bereich Killesberg/Pragsattel soll im Februar im Bezirksbeirat und im Gemeinderat vorgestellt werden. Wie das Gutachten Einfluss nehmen wird auf die geplante Neubebauung, steht noch nicht fest.

Filderzeitung: Rebecca Anna Fritzsche (fri)

S-Nord - Im Februar soll das lange erwartete Verkehrsgutachten für das Gebiet Pragsattel/Killesberg fertig sein und seinen Weg durch die Gremien nehmen. Das bestätigt Stephan Oehler, Leiter der Abteilung Verkehrsplanung und Stadtgestaltung im Stadtplanungsamt. Mit der Aufgabe, das Gutachten zu erstellen, ist das Büro BS Ingenieure in Ludwigsburg betraut worden. „Wir rechnen mit einem Zwischenstand und einer Analyse im Januar“, sagt Oehler, „dann müssen wir sehen, welche Erkenntnisse wir daraus gewinnen.“ Die Analyse im Gutachten soll auch die geplante Neubebauung im sogenannten Theaterviertel beeinflussen.

 

Das Gutachten wird umfangreicher als gedacht

Der Umfang des Gutachtens sei größer geworden, erläuterte Oehler, darum habe der ursprünglich angepeilte Termin im vergangenen Herbst/Winter nicht eingehalten werden können. Inhalt der Auswertung sollen zum einen Verkehrszählungen sein, etwa an Stresemann- und Maybachstraße, um zu erfassen, wie viel Verkehr vom Killesberg zum Pragsattel rollt. Auch eine Bestandsaufnahme, wie gut die Kreuzungen funktionieren, sowie eine Übersicht der Parkplatzsituation sind vorgesehen. Letztere ist seit der Eröffnung des Stadtteilquartiers Killesberghöhe und des damit verbundenen Zuzugs wieder ein drängendes Thema am Killesberg: Die Anwohner klagen über zugeparkte Straßen.

Das tun auch die Anwohner des Gebiets Am Götzen/Hildebrandstraße. In dem Wohngebiet abseits der Stresemannstraße am Pragsattel ist das Parken nur den Anliegern gestattet. „Dort parken viele Leute, die hier nicht wohnen, und die Polizei sagt, der städtische Vollzugsdienst sei zuständig“, sagt Timo Haug, der für die CDU im Bezirksbeirat sitzt und sich für die Erstellung des neuen Verkehrsgutachtens eingesetzt hatte. Er erhofft sich vom Gutachten, dass „die Situation deutlich aufgezeigt wird“ und dass das Thema Verkehr bei der Neubebauung berücksichtigt wird. „Denn jetzt wird gebaut, ohne die Verkehrsprobleme einzubeziehen.“ Timo Haug geht nun davon aus, dass das Gutachten „das Verkehrschaos schriftlich bestätigen wird“.

Noch in diesem Jahr sollen die Bauarbeiten beginnen

Das Neubauvorhaben der Stadt am Pragsattel steht derzeit offenbar in Frage. Nach verschiedenen Presseberichten scheint eine Klage angestrengt zu werden, um den Verkauf des betroffenen Geländes rückgängig zu machen. Eigentlich war geplant, in diesem Jahr mit den Bauarbeiten zu beginnen.