Auf Körbe werfen, dribbeln und dabei dem Gegner in die Rippen stoßen: So ist Erwachsenen-Basketball. In der neuen Basketball-Grundschulliga üben die Kinder schon mal, wie es richtig geht.

Ludwigsburg - Der Basketball-Grundschulcup ist seit 1999 eine feste Größe in der Barockstadt. Nun erfährt das Ganze mit der Grundschulliga der Porsche Basketball Akademie (BBA) eine rasante Weiterentwicklung, denn fortan dürfen sich die Schüler der fünf Ludwigsburger Grundschulen ein Mal im Jahr auch in anerkannten Wettkämpfen miteinander messen. „Die Liga ist beim Basketballverband Baden-Württemberg offiziell angemeldet und akzeptiert“, sagte Alexander Reil, der Vorsitzende der Ludwigsburger Basketballer MHP Riesen am Dienstag beim ersten Spieltag der Grundschulliga in der Rundsporthalle. Trainiert wurde in den vergangenen Monaten ein Mal pro Woche innerhalb der jeweiligen Arbeitsgruppen in den Grundschulen.

 

Profis unterstützen die Sportlehrer an den Schulen

Finanziell unterstützt und gefördert wird das Projekt durch die Stadt Ludwigsburg, den Stadtverband für Sport sowie die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim. „Die Kosten dafür liegen im mittleren fünfstelligen Bereich“, sagte Reil. Ganz genau könne man das Budget allerdings nicht beziffern, weil zwar Trikotsätze mit Schulnamen und Nummern und zwölf Trainingsbällen angeschafft wurden, aber beispielsweise die BG die Jugendtrainer stellt, die regelmäßig in die Schulen kommen, um die dortigen Sportlehrer zu unterstützen und ihnen Tipps zu geben. Auch die Eltern beteiligen sich mit einem geringen Beitrag: Jedes Kind bezahlt 15 Euro für eine Sondermitgliedschaft in der Ballsportgemeinschaft (BSG) Basket Ludwigsburg.

Ludwigsburg habe als wichtiger Basketball-Standort eine Verantwortung, sich in besonderer Weise um den Nachwuchs zu kümmern, so Reil. „Mit der neuen Liga können wir die Kinder noch mehr für den Basketball begeistern und sie noch besser ausbilden.“ Junge Menschen schon früh für den Sport zu gewinnen, sei enorm wichtig – vor allem für Sport in einer Mannschaft. „Wenn man vor sich hin spielt, ist das zwar nett. Aber wenn man sich auch in einem Turnier miteinander messen kann und dabei lernt, mit Niederlagen umzugehen oder sich über Siege zu freuen, ist das sehr wichtig“, betonte er. In einem Team zu spielen, sei ein wichtiger Teil eines gesellschaftlichen Erlebnisses.

Vier Körbe hängen nun auf „Kinderhöhe“

Um den Kindern ein solches Erfolgserlebnis eher zu ermöglichen, hat die Stadt Ludwigsburg vor kurzem eigens Basketballkörbe in der Rundsporthalle nachgerüstet. So hängen nun vier Körbe in „kindertauglicher“ Höhe auf 2,60 Metern im Vergleich zu den herkömmlichen Körben, die auf 3,05 Metern Höhe angebracht sind. „Damit treffen sie zum einen besser, lernen aber zum anderen auch gleich eine viel bessere Technik“, so Reil.

Die Kinder an den Schulen seien allesamt Feuer und Flamme für die neue Liga, berichteten die Schulleiter der Grundschulen übereinstimmend. „Diese Liga ist das Salz in der Suppe, die Kids sind ganz heiß aufs Spielen“, sagte Michael Marek, der Leiter der Osterholzschule. Auch Kerstin Bergold lobte das neue Projekt. „Das Schönste ist, dass hier auch die Kinder, die in manchen Fächern nicht so glänzen, beim Basketball richtig gut sind und tolle Erfolgserlebnisse haben“, sagte die Leiterin der Oststadtschule. Sie würde sich daher wünschen, dass auch an Werkrealschulen sportlich begabte Kinder genauso gut gefördert würden wie an Gymnasien, sagte sie an die Adresse des anwesenden Bürgermeisters Konrad Seigfried gewandt.

Für die Sieger gibts einen Pokal

Neben Ludwigsburg haben bereits Kornwestheim und Remseck eine solche Grundschulliga, auch in der Region Ulm und Freiburg gibt es vergleichbare Angebote. Die fünf Mannschaften messen sich in vier Turnieren, jedes Team bestreitet zwei Spiele pro Turnier. Die nächsten Wettkämpfe sind am Freitag, 28. April, am Dienstag, 23. Mai, sowie am Freitag, 23. Juni, jeweils um 14 Uhr in der Rundsporthalle. Jedes der rund 60 mitspielenden Kinder bekommt eine Urkunde, das Siegerteam erhält einen Pokal.