In der Erweiterung des Areals „Am Maurener Berg“ werden zehn Bauplätze geschaffen.

Ditzingen - Was war über das Baugebiet Panoramastraße in den vergangenen sechs Jahren diskutiert worden. Am Montag wurde nun mit den Erschließungsarbeiten begonnen. Mit einem Baggerbiss haben der Oberbürgermeister Michael Makurath, der Bürgermeister Ulrich Bahmer und der Geschäftsführer der Stadtentwicklungsgesellschaft Steg, Thomas Bleier, die Bebauung des Wohngebietes Panoramastraße eingeleitet.

 

Die Diskussion darüber im Ort war vielschichtig. Sollte wirklich in bester Lage der Kernstadt ein kleines, feines, mit großzügigen Gärten geplantes Wohngebiet entstehen, das für den überwiegenden Teil der Bevölkerung unerschwinglich bleiben würde? Das war stets die Grundsatzfrage. Begleitet wurde die Diskussion zwischenzeitlich von schrillen Vorwürfen, die dem Oberbürgermeister galten. Er forciere das Baugebiet nur deshalb, so hieß es, um dort selbst zu bauen. Makurath widersprach dem stets, versehen mit dem Hinweis, weder er noch seine Verwandtschaft plane dort zu bauen. Der Gemeinderat sprach alsbald von einer Kampagne gegen den OB, die Vorwürfe verstummten irgendwann.

Diskussion in der Region

Der Gemeinderat selbst wollte den Wünschen seiner Bürger grundsätzlich nachkommen. Denn in der Tat hatte die Verwaltungsspitze in der Diskussion stets von bauwilligen Bürgern berichtet, zwischenzeitlich gar von 25 Anfragen gesprochen. Um den Weg freizumachen, musste der Flächennutzungsplan geändert werden, musste das Vorhaben daher den Verband Region Stuttgart passieren. Dessen Planungsausschuss aber äußerte im Jahr 2010 Bedenken gegen das Vorhaben. Er kritisierte das Vorhaben als überflüssig, da die Stadt bereits ausreichend Neubauflächen in ihrem Flächennutzungsplan reserviert habe. Die Stadt musste ihr Vorhaben nachbessern und an anderer Stelle eine ebenso große Wohnbaufläche einsparen – eine Entscheidung, die Makurath kurioserweise selbst mit zu verantworten hatte: Der parteilose Oberbürgermeister sitzt für die SPD im Regionalparlament und teilte die kritische Haltung zum Flächenverbrauch.

In Halbhöhenlage am Maurener Berg entlang der Panoramastraße entsteht nun also in Baugebiet, dessen Realisierung zum jetzigen Zeitpunkt die Grünen stets kritisiert hatten: frei stehende Einzelhäuser mit großem Garten, die Landschaft weitgehend unverbaut – so werden Bewohner des Gebiets nördlich der Panoramastraße wohnen. Das Baugebiet besteht aus einer Bauzeile, die entlang der Topografie gen Süden liegt. Die zwölf Grundstücke sind je 700 bis 800 Quadratmeter groß. Die Häuser werden eingeschossig sein, gleichwohl ist der Ausbau des Dachgeschosses ebenso möglich wie Einliegerwohnungen im Untergeschoss. Die Erschließungsarbeiten werden wohl bis November dauern: Wege werden angelegt, die Entwässerung und die Wasserversorgung vorbereitet, die Straßenbeleuchtung geschaffen und öffentliche Grünflächen angelegt.