Lewis Hamilton hat einen neuen Partner – und zwar im Team Mercedes. Gibt es zwischen dem extrovertierten Ex-Weltmeister und Valtteri Bottas mehr oder weniger Zoff als 2016 mit Formel-1-Aussteiger Nico Rosberg? Wir wissen es nicht, aber die Sterne.

Sport: Jürgen Kemmner (jük)

Stuttgart - Valtterin Bottas wird Teamkollege von Formel-1-Exzentriker Lewis Hamilton – der Finne sollte sich auf einiges gefasst machen. Weltmeister Nico Rosberg hat (nicht nur, aber auch) wegen der ständigen Kabbeleien mit dem Glanz-und-Glamour-Piloten aus England nach der Saison 2016 seinen Rücktritt beschlossen. Rosberg sagt mit einem Augenzwinkern in Richtung seines Nachfolgers: „Viel Glück für den Kampf mit Lewis. Das wird sicher eine schöne Schlacht.“ Geht die Liaison Bottas/Hamilton gut? Wer weiß das besser als die Sterne: Wir haben die Kollegen-Beziehungen in der Formel 1 einmal (nicht ganz ernst) auf den Sternzeichen-Prüfstand gestellt.

 

Mercedes: Lewis Hamilton (Steinbock) und Valtteri Bottas (Jungfrau)

Mister Hamilton legt als störrischer Steinbock keinen Wert auf Firmenklatsch oder gemeinsame Freizeitbeschäftigungen mit den Kollegen. Es ist hinlänglich bekannt, dass er lieber im Nobelschlitten durch die USA braust. Der Kollege wird nur geachtet, weil es der Firmenpolitik dient und erwartet wird. Ansonsten wahrt er Distanz: Er lässt sich nicht gern in die Karten schauen, denn er ist ein Eigenbrötler. Genau so kennen wir den guten Lewis.

Blicken wir zu Jungfrau Valtteri, könnte man tatsächlich meinen, Mercedes-Rennstallchef Toto Wolff habe den Rosberg-Nachfolger mit dem Chef-Astrologen des Teams ausgesucht. Bottas, die finnische Jungfrau, ist nicht auf Krawall gebürstet. Persönliche Angriffe sind nicht Sache von Menschen dieses Sternzeichens, genauso wenig wie freundschaftliche Kontakte mit Kollegen außerhalb des Betriebes. Wer einen korrekten, braven, arbeitsamen Mitarbeiter schätzt, ist mit einer Jungfrau gut bedient, denn sie wird sich immer an Abmachungen halten und gerne anderen Kollegen aushelfen.

Auch bei den gemeinsamen Eigenschaften passt Hamilton zu Bottas weit besser als zu Krebs Nico Rosberg. Steinbock und Jungfrau fällt es bisweilen schwer zu entspannen und die beruflichen Dinge locker angehen zu lassen: Sie sind immer beschäftigt, irgendetwas aufzubauen und zur Reife zu bringen. Genau das erwartet Toto Wolff ja auch.

Fazit: Steinbock und Jungfrau: Ein (fast) perfektes Paar

Red Bull: Daniel Ricciardo (Krebs) und Max Verstappen (Waage)

Der Krebs-Kollege ist nett und menschlich – ganz wie der stets lächelnde Daniel. Benötigt man Rat oder Trost, kann man sich gerne an ihn wenden. Dennoch will auch der Krebs Karriere machen, also Rennen gewinnen – folglich darf er niemals als Konkurrent unterschätzt werden. Im Team ist der Krebs jedoch fair und freut sich über ein gemeinsam erarbeitetes Projekt.

Ein sehr angenehmer Kollege also – wenn da nicht Max Verstappen sein Widerpart wäre. Der Mann ist Waage, sollte also Harmonie mögen, auf Ausgleich bemüht sein und entscheidungsfaul – doch just diese Eigenschaften hat der Niederländer (zumindest auf der Rennstrecke) nicht gezeigt. Er hat stramm und stur seinen Weg zum Erfolg gesucht und ihn sogar gegen viel Kritik verfolgt. Muss folglich am Aszendenten liegen. Team-intern scheint es ja zu funktionieren mit Ricciardo und Verstappen. Immerhin hat’s bei den Bullen deutlich seltener geknallt als bei Mercedes im vergangenen Jahr ...

Fazit: Gutmensch Krebs und Heißsporn Waage – ein kniffliges Arrangement.

Ferrari: Sebastian Vettel (Krebs) und Kimi Räikkönen (Waage)

Die gleiche Sternzeichen-Paarung wie bei Red Bull – aber in diesem Fall eine, die mit weit weniger emotionalen Fußangeln versehen ist. Vettel spielt seine Rolle als Strahlemann und Sympathieträger, 2016 gab’s da vielleicht ein paar Abstriche, weil der Ferrari nicht so wollte wie der viermalige Champion. Aber sonst ist der Seb aus Hessen doch ein Netter. Und er passt super zum stillen Kimi aus dem hohen Norden. Auch nicht die ganz typische kommunikative Waage in seiner emotionalen Abwesenheit, aber so sind die Claims bei Ferrari wenigstens klar abgesteckt.

Workaholics sind unter den Waagegeborenen übrigens eher die Ausnahme, womit endgültig klar wird, warum der Iceman nicht als der begnadete Tüftler mit den Ingenieuren gilt. Für Burnout ist die Waage daher nicht wirklich anfällig, selbst bei allergrößter Hektik strahlt sie immer noch eine gewisse Ausgeglichenheit aus, was Kimi vor seinem ersten Formel-1-Rennen im Sauber ja vorgelebt hat: Eine Stunde vor dem Start hat er noch seelenruhig in der Box geschlafen. Stress gibt’s mit einer Waage nur, wenn sie müde ist oder von Hunger geplagt wird.

Fazit: Kein Konfliktpotenzial Krebs und Waage – leben und leben lassen.

Force India: Sergio Perez (Wassermann) und Esteban Ocon (Jungfrau)

Der Wassermann-Kollege gilt als toleranter Mitmensch, der sich nicht daran stört, wenn die anderen Mitarbeiter der Firma aus einem anderen Land kommen oder andere Ansichten haben als er selbst – was Senor Perez absolut zu einem Mitarbeiter des Multikulti-Teams Force India in der global arbeitenden Formel 1 befähigt. Wassermänner, so heißt es, lieben den Fortschritt und führen gerne Innovationen ein. Was will ein Formel-1-Teamchef also mehr?

Nun, womöglich gibt’s da ein paar Kabbeleien mit Jungfrau Ocon. Dieses Sternzeichen meint es im Grunde ja gut, wenn es den Kollegen wieder mal aufs Butterbrot schmiert, was sie alles falsch machen. Diese ständige Nörgelei könnte auch den freundschaftlichen Wassermann ziemlich nerven. Dabei möchte die Jungfrau mit ihren kritischen Anregungen nur eine Verbesserung der Situation erreichen.

Fazit: Wenn die Jungfrau ständig nervt, dann kocht der Wassermann.

Williams: Lance Stroll (Skorpion) und Felipe Massa (Stier)

Mister Stroll aus Kanada ist ein Neuling im Geschäft, daher dürfte Teamchefin Claire Williams sicher bedacht haben, dass der Skorpion-Mann Distanz und vor allem einen eigenen Arbeitsplatz benötigt. Das Cockpit muss sich der liebe Lance ja nicht mit Altmeister Massa teilen, doch er sollte seine natürliche Scheu überwinden, auch mal mit einigen Ingenieuren die Köpfe zusammen zu stecken. Der Skorpion schätzt ruhige und überlegte Kollegen besonders, die mit ihm an einem Strang ziehen und ihn nicht als Rivalen ansehen – mit ihnen führt er gerne Gespräche und erarbeitet effektive Problemlösungen.

Und da kommt Felipe Massa gerade recht. Ein Stier mag es nämlich überhaupt nicht, wenn ihn Kollegen aus dem Rhythmus bringen, wenn sie die persönlichen Gewohnheiten durcheinander wirbeln. Also sollte sich Stroll besser ans Arbeitstempo und den Formel-1-Rhythmus von Oldie Massa anpassen, dann werden die beiden das Kind schon schaukeln. Eine Warnung noch an Miss Williams: Sie sollte bei der Verpflichtung des jungen Kanadiers (18) auch daran gedacht haben, dass ein Skorpion in Diskussionen zwar schnell und heftig austeilen kann, er jedoch vehemente Gegenwehr nur schwer einzustecken vermag.

Fazit: Wenn der Stier vorausgeht und der Skorpion brav folgt, ist alles wunderbar.

McLaren: Fernando Alonso (Löwe) und Stoffel Vandoorne (Widder)

Senor Alonso ist Löwe, ein König also. Und so führt er sich auch auf, wie wir im zurückliegenden Jahrzehnt ja oft erleben durften. Der Löwe-Kollege lehnt Teamarbeit ab, schließlich kommt ihm die Führungsposition zu. Er will in der Pole-Position stehen und die Lorbeerkränze einsacken. Und zu diesem Alphatier holt McLaren nun Vandoorne, einen Widder. Diese Zeitgenossen sind energisch, aktiv und voller Angriffslust; leicht reizbar mit heftigen emotionalen Ausbrüchen. Für die Zusammenarbeit mit einem Widder braucht man ein dickes Fell, denn er kann extrem selbstsüchtig und ungerecht sein.

Und dieser belgische Rookie soll sich beim Ex-Weltmeister Alonso unterordnen? Bei Senor Fernando, der stets im Mittelpunkt stehen will. Astrologen raten Kollegen von Löwen: Wer selbst ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein hat und sich nicht für Handlangerarbeiten einsetzen lassen will, der sollte sich lieber in eine andere Abteilung versetzen lassen. 2007 hat der damalige Rookie Lewis Hamilton einen Dauerstreit mit Alonso angezettelt – ein Déjà-vu für den Spanier droht. Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen in der Formel-1-Saison 2017, lieber McLaren-Teamchef Eric Boullier.

Fazit: Ein Löwe und ein Widder sind wie Nitroglycerin.

Toro Rosso: Carlos Sainz (Jungfrau) und Daniil Kwjat (Stier)

Ziemlich viele Jungfrauen im Formel-1-Tross, also ganz aus astrologischer Sicht natürlich. Wir kennen diese Spezies der (Jung-)Frau nun: Will alles besonders gut und richtig machen, neigt aber zum Nörgeln. Der Stier, auch das haben wir erfahren, schätzt es wie eine Steuerprüfung, wenn man ihn aus seiner Konzentration reißt und ihn ständig zum Umdisponieren zwingt.

Das klingt unheilvoll, Sainz hat den Stier bald gegen sich. Aber weil die Jungfrau persönliche Kontakte sowieso nicht besonders liebt und der festen Überzeugung ist, jeder solle seine Arbeit machen, könnte die Saison 2017 bei Toro Rosso ohne übermäßigen Teamkrach ablaufen. Dass Kwjat als Stier bei Toro Rosso fährt, sollte übrigens weder positive noch negative Auswirkungen haben.

Fazit: Junfrau und Stier kann gut gehen, muss aber nicht.

Haas: Romain Grosjean (Widder) und Kevin Magnussen (Waage)

Im Team mit einem Widder braucht man ein dickes Fell, eine Waage wird wegen ihrer charmanten (unverbindlichen) Art von den meisten Kollegen geschätzt. Grosjean und Magnussen könnten miteinander können – entweder es passt oder nicht.

Denn wenn der französische Widder einen Kollegen mag, wird er sich gerne mit ihm arrangieren; und die dänische Waage ist schließlich dafür bekannt, Harmonie zu versprühen. Doch das Gleichgewicht ist sensibel: Die Waage lässt schlechte Laune auch mal an Kollegen aus, der Widder kann sich wunderbar aufregen, wenn es nicht nach seinen Wünschen läuft. Mal sehen, wohin das Pendel ausschlägt.

Fazit: Die Überraschungstüte aus Widder und Waage.

Renault: Nico Hülkenberg (Löwe) und Jolyon Palmer (Steinbock)

Der Löwe Hülkenber weiß, wie er seine Vorzüge im Team sowie beim Chef am besten zur Geltung bringt, und er stellt einen Führungsanspruch. Kein Problem, sollte man meinen. Dass Routinier Hülkenberg den Ton bei Renault angibt, sollte doch eigentlich selbstverständlich sein.

Aber ein Einzelkämpfer wie Steinbock Palmer tut leider nur, was er tun will, womit es passieren könnte, dass der 25 Jahre alte Brite ein bisschen querschießt. Es braucht einen Teamchef, der gut vermitteln und Gegensätze ausgleichen kann, der Löwe und Steinbock mit Empathie führt. Renault kann nach dem Rücktritt von Frederic Vasseur eigentlich nur eine Waage einstellen.

Fazit: Vieles hängt bei Löwe und Widder vom Chef ab.

Sauber: Marcus Ericsson (Löwe) und Pascal Wehrlein (Waage)

Der König Löwe und sein Baumeister Waage. Der Löwe repräsentiert gerne, er möchte in einem funktionierenden Staat (also Rennstall) herrschen, die Waage bringt den guten Geschmack mit und schafft mit ihrem ästhetischen Gespür das adäquate Umfeld: Der Löwe kann sich sonnen und die Waage sich in ihren Künsten ausleben.

So preisen die Astrologen diese Verbindung, die so schön und vollkommen sein könnte, wenn da eine Sache nicht wäre. Das einzige, was diese Paarung zum absoluten Glück zwingend benötigt, das ist Geld! Und diese Liaison ausgerechnet bei Sauber, bei dem Rennstall, der seit Jahren ums finanzielle Überleben kämpft. Wenn das mal gut geht ...

Fazit: Löwe und Steinbock brauchen Geld, sonst knirscht es zwischen ihnen.