Was es mit der Fächersprache zu Zeiten des Rokoko auf sich hatte und warum schwangere Frauen nur mittwochs heiraten durften, das erfahren die Teilnehmer einer neuen Stadtführung der Esslinger Stadtmarketing- und Tourismusgesellschaft.

Esslingen - Was es mit der Fächersprache zu Zeiten des Rokoko auf sich hatte und warum schwangere Frauen nur mittwochs heiraten durften, das erfahren die Teilnehmer einer neuen Stadtführung der Esslinger Stadtmarketing- und Tourismusgesellschaft. Die Stadtführerin Brigitte Haussler-Kimmerle nimmt Brautpaare mit auf eine eineinhalbstündige Zeitreise durch Esslingen. Sie erklärt Symbole und Hochzeitsriten rund um das Fest der Liebe. Das neue Angebot richtet sich besonders an junge und alte Paare, an Hochzeitsgesellschaften, Freundinnen, die ihren Junggesellinnen-Abschied feiern und an Männergruppen. Jede Führung sei individuell abgestimmt – keine Führung sei wie die andere, betont Brigitte Haussler-Kimmerle, die viele Jahre lang zum Thema Hochzeitsbräuche recherchiert hat.

 

Doch mit Liebe hatte eine Hochzeit im Mittelalter noch rein gar nichts zu tun. Der Weg von der Zweckehe hin zur Liebesheirat war ein langer. Es wurde ein Geschäft abgeschlossen: Der Mann brauchte eine Frau, damit seine Nachkommen später einmal sein Lebenswerk weiterführen konnten. Die Frau war auf einen Versorger angewiesen, denn unverheiratet hatte sie kein Auskommen. Schließlich durfte sie bis ins ausgehende 19. Jahrhundert keinen Beruf ausüben. Erst mit dem Ring am Finger stieg sie auf und war rechtmäßige Ehefrau und mit ihren Kindern erbberechtigt.