Ende der Woche können nun doch Lufthansa-Maschinen fliegen. Die Gewerkschaft Ufo hat ihren Streik abgesagt, weil das Management beim Thema Geld offenbar zu Zugeständnissen bereit ist.

Korrespondenten: Barbara Schäder (bsa)

Frankfurt - Lufthansa-Passagiere können vorerst aufatmen: Die Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo hat ihren für Donnerstag und Freitag angekündigten Streik abgesagt. In nächtlichen Gesprächen mit dem Vorstand sei eine Annäherung erzielt worden, die den Weg für neue Verhandlungen frei mache, teilte die Gewerkschaft am Mittwochmorgen mit.

 

Die Flugbegleiter hatten erst am 13. November einen einwöchigen Streik beendet, bei dem rund 4700 Flüge ausgefallen waren. Betroffen waren etwa 550000 Passagiere. Im Mittelpunkt des Tarifkonflikts steht die Altersversorgung der rund 19.000 Stewardessen und Stewards bei der Lufthansa. Darüber will Ufo nun am 2. Dezember auf einem Jobgipfel mit der Lufthansa und weiteren Arbeitnehmervertretern verhandeln. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat sich zu dem ursprünglich von der Arbeitgeberseite angeregten Treffen schon bereiterklärt, die Piloten-Gewerkschaft Cockpit hatte – wie Ufo – zunächst Vorbehalte geäußert.

Entscheidend für die Annäherung war laut Ufo, dass der Lufthansa-Vorstand nun eine Empfehlung aus einem im Sommer geplatzten Schlichterverfahren als Basis für die weiteren Verhandlungen akzeptiert. Danach sollte „das heutige Auszahlungsniveau“ bei Alters- und Übergangsversorgung der Flugbegleiter „auch künftig aufrechterhalten bleiben“.

Nach Angaben eines Lufthansa-Sprechers wurde mit Ufo vereinbart, trotz dieser grundsätzlichen Zusage Kostensenkungen für das Unternehmen auszuhandeln. Die Einzelheiten seien noch offen. Die Schlichter hatten unter anderem empfohlen, über einen höheren Arbeitnehmer-Beitrag zu dem System zu sprechen.

Für den Fall, dass die Verhandlungen scheitern, droht Ufo mit neuen Streiks: Bis zum Job-Gipfel nächste Woche Mittwoch müssten „nun noch Vereinbarungen getroffen werden, die verbindliche Regelungen enthalten, um weitere Arbeitskämpfe für die Zeit nach dem 2.12.2015 auszuschließen“, teilte die Gewerkschaft mit.