Die 24 Mietwohnungen im Annemarie-Griesinger-Haus sind vergeben, in drei Wohngemeinschaften gibt es noch Plätze.

Gerlingen - Am Samstag werde er hier stehen in der Warnweste und die Umzugswagen dirigieren – Falko Piest sieht den kommenden Tagen dennoch mit Freude entgegen. Denn am Freitag wird das Annemarie-Griesinger-Haus im Gerlinger Stadtteil Gehenbühl eingeweiht. Darauf freut sich der Geschäftsführer des Altenhilfezentrums Breitwiesenhaus. Das Griesinger-Haus ist zwar nicht dessen neue Dependance, weil es ganz andere Wohnformen bietet. Gleichwohl gibt es Verbindungen: Es ist eine Einrichtung der Heidehofstiftung, die auch Träger des Breitwiesenhauses ist.

 

Ein Drittel der 24 Mietwohnungen im nagelneuen Griesinger-Haus, die von Samstag an bezogen werden, ist an Mitarbeiter des Altenhilfezentrums vergeben worden. Für drei Wohnungen hat die Stadt das Belegungsrecht. Zudem sind drei Wohngemeinschaften in den Erdgeschossen der beiden Gebäude eingerichtet: eine mit zehn Plätzen für Demenzkranke, eine für sieben junge Pflegebedürftige und eine für vier Senioren, die keine ständige Hilfe brauchen. Die drei WG’s werden von August an bezogen; es sind noch Plätze frei. Erst vor Kurzem hat sich ein Verein gegründet, der die Menschen in den Wohngemeinschaften unterstützen will.

Verbindungen gibt es vom Annemarie-Griesinger-Haus auch zur direkt benachbarten Lukaskirche. Das Rot von deren Eingangsbereich wurde für den Aufzugsturm des Neubaus direkt daneben verwendet, ebenso wie das gestalterische Element des Sichtbetons. Auch deshalb entsteht zwischen der 50 Jahre alten Lukaskirche und dem Griesinger-Haus daneben der Eindruck der Zusammengehörigkeit. Optisch entsteht ein gemeinsamer Vorplatz. Und man redet schon gemeinsam darüber, ob hinter der Kirche eine Art Gartenhäuschen entstehen könnte – als gemeinsam zu nutzender Raum für kreatives Tun.

Mit den Wohngemeinschaften betreten Breitwiesenhaus und Heidehofstiftung Neuland. Die Demenz-WG ist die erste im Kreis Ludwigsburg; seit Jahren hatten sich der Gemeinderat und die Gerlinger Stadtverwaltung dafür stark gemacht. Nun stehen zehn Plätze zur Verfügung; drei sind fest vergeben. Jeder Bewohner hat ein Zimmer mit 16 Quadratmetern, es gibt eine große Küche mit offenem Ess- und Gemeinschaftbereich sowie eine Terrasse.

Die Wohngemeinschaft für junge Pflegebedürftige sei die erste dieser Art in Baden-Württemberg, sagt Falko Piest. Sie sei in einem Zwischenbereich der Versorgung angesiedelt, den es bisher kaum gebe: zwischen dem Wohnen zuhause und der Palliativversorgung in einer stationären Einrichtung. Die sieben Zimmer sind 25 Quadratmeter groß, zusammen gibt es drei Bäder. Der gesamte Bereich ist luftig und breit – überall sollen zwei Rollstühle aneinander vorbei passen. Drei feste Anmeldungen gebe es, so Piest. Eine andere Struktur haben die Räume für die Senioren-WG: Hier sind vier Apartments mit je eigener Küche und Bad um einen Gemeinschaftsbereich herum gruppiert. „Dies ist eine Wohnform, die noch erklärungsbedürftig ist.“