Ludwig-Frank Mattes wird am Sonntag, 15. Januar, von Stadtdekan Christian Hermes in sein neues Amt eingeführt. Er wird leitender Pfarrer der Gesamtkirchengemeinde Stuttgarter Madonna.

Bad Cannstatt/Neckarvororte - Ludwig-Frank Mattes wird leitender Pfarrer der Gesamtkirchengemeinde Stuttgarter Madonna. Dazu gehören mit insgesamt 13 300 Katholiken die Gemeinden St. Augustinus in Neugereut, St. Barbara in Hofen, St. Bonifatius in Steinhaldenfeld, Heilig-Kreuz in Bad Cannstatt und St. Johannes Maria Vianney in Mönchfeld. 22 Jahre lang war Mattes Pfarrer in Remshalden. Um einen flotten Spruch oder einen unerwarteten Witz ist der 53-Jährige nie verlegen, heißt es im katholischen Stadtdekanat. Am Sonntag, 15. Januar, um 14.30 Uhr wird Mattes von Stadtdekan Christian Hermes in der Kirche St. Johannes Maria Vianney, Steinbuttstraße 47, in einem Gottesdienst in sein Amt eingeführt.

 

Seine CD-Sammlung hat Ludwig-Frank Mattes schon ins Regal im neuen Büro in Heilig Kreuz im Sommerrain eingeräumt – und die lässt aufhorchen: Gleich neben Bach finden sich Metallica, Rammstein und andere Heavy-Metal-Bands. Der passende Spruch lässt nicht lange auf sich warten: „Keine Sorge, ich habe auch ganz viele brave Sachen. Manchmal muss es auch Bach statt Krach sein.“ Ludwig-Frank Mattes ist so etwas wie ein Entertainer auf theologischem Fundament, einer, der vom „katholischen Weihrauch-Stallgeruch“ schwärmt, aber eben auch von Metallica-Songs. „Viele Texte setzen sich mit Schuld, Tod, Leid, Hoffnung und Glauben auseinander. Den Fragen, denen wir als Theologen auch nachgehen.“

Mattes will seinen Humor einbringen

In der Gesamtkirchengemeinde Stuttgarter Madonna trifft der 53-Jährige auf großstädtische Strukturen, auf ein Team mit einem Pfarrvikar, zwei Pastoralreferenten und einem Diakon im Zivilberuf sowie einem hauptamtlichen Organisten, auf fünf Ortsgemeinden und eine polnische muttersprachliche Gemeinde. „Ich habe mir vorgenommen, erst einmal hinzuschauen und zuzuhören. Es sind selbstbewusste Gemeinden, da muss ich Kirche nicht neu erfinden“, sagt Mattes, der sich auf die Arbeit im Team freut. Schön findet er auch die Mitarbeit der pensionierten Priester in den fünf Gemeinden. „Wir sind froh über die Verstärkung, und für die Mitbrüder ist es wichtig zu wissen, dass sie noch gebraucht werden.“ Was seine Predigten in den neuen Stuttgarter Gemeinden angeht, will Mattes an seiner bisherigen Praxis festhalten: „Predigen darf man über alles, bloß nicht über zehn Minuten.“ Pragmatisch, kurz und gegenwärtig sollen sie sein.

Mitbringen will Mattes auch seinen Humor und seine Begeisterung für den Katholizismus. Ginge es nach dem 53-Jährigen, müssten alle Katholiken sehr viel mehr für ihren Glauben werben. „Wir haben eine wunderbar farbenreiche Liturgie und wir haben Heilige für jede Lebenslage“, sagt Mattes. Wichtig sind dem Priester auch die drei bis vier Wallfahrten im Jahr, die er für die Diözesanpilgerstelle begleitet und die ihn immer wieder nach Lourdes, Tours, Szombathely und in diesem Jahr nach Fatima führen. „Nicht der Zeitgeist ist wichtig, sondern die Zeit mit Geist zu füllen. Das gelingt bei den Wallfahrten immer“, so Mattes.