Der VfB Stuttgart entscheidet sich bei seinem Präsidentschaftskandidaten für den Überzeugungstäter Wolfgang Dietrich. Das ist nicht ohne Risiko, meint Carlos Ubina.

Sport: Carlos Ubina (cu)

Stuttgart - Wolfgang Dietrich betritt Neuland. Erstmals in seinem Berufsleben muss der erfahrene Unternehmer nicht an Strippen, sondern in einen Wahlkampf ziehen. VfB-Präsident will er im Herbst werden, und Ungewissheit schwingt mit, wenn der Unruheständler an die nächsten Wochen denkt. An die Gespräche, die er in VfB-Fan- und -Mitgliederkreisen zu führen gedenkt. An die Diskussionen über seine Vergangenheit und seine mögliche Zukunft, die ihn begleiten werden.

 

Eines ist aber schon vor dem Wahltag am 9. Oktober klar: Dietrich verspürt große Lust, diese Führungsrolle zu übernehmen. Er ist auch sehr gut über die Verhältnisse im Verein informiert. Das allein macht den 68-Jährigen aber keineswegs zu einem geeigneten Kandidaten – weshalb die Frage gestattet sein muss, was den Aufsichtsrat getrieben hat, sich ausgerechnet für jenen Mann zu entscheiden, der sich während einer aufwühlenden Zeit als S-21-Sprecher in Stuttgart zur Reizfigur entwickelt hat.

Ist es mangelndes Gespür für die Stimmung in der Stadt? Verzweiflung, weil es keine Alternative gibt? Oder die pure Überzeugung, dass der VfB genau so einen Mann der Tat braucht? Jemanden, der nicht so sperrig ist wie Gerd Mäuser, aber auch nicht so konfliktscheu wie Bernd Wahler? Denn nach allem, was man über Dietrich weiß, ist er ein gewiefter Geschäftsmann, auch ein exzellenter Verkäufer seiner Person und seiner Anschauungen. Dazu entscheidungsfreudig. Gerade bei Gegenwind – und davon wird es beim VfB genug geben.

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