Nach seinem viralen Hit „Break Free“ über Adidas geht schon der nächste Werbefilm von Eugen Merher online. Diesmal geht es um eine eskalierte Party und die Beseitigung ihrer Schäden.

Ludwigsburg - Die Frauen winken ihren Männern zum Abschied ins Mädels-Wochenende, ihre Gatten winken brav zurück. Doch der Schein trügt, denn was dann in kurz aufeinander geschnittenen Sequenzen folgt, ist eine Party-Eskalation, wie man sie aus den Hollywood-Filmen „Hangover“ oder „Project X“ kennt: grillen im Wohnzimmer, Bowling mit Bierflaschen im Flur und ein Wheelie mit dem Motorrad auf dem Parkett.

 

Dazwischen sind triste Szenen vom Morgen danach zu sehen, traurige Gesichter blicken auf die häusliche Verwüstung. Doch die Männer reißen sich zusammen und renovieren alles picobello, auf dass die Gattinnen bei ihrer Rückkehr nichts von der Eskalation erfahren.

So lässt sich der neue Werbefilm von Eugen Merher zusammenfassen. Erst im Dezember ging sein Spot „Break Free“, ein Adidas-Werbefilm, im Netz herum, nun hat der Student der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg bereits den nächsten Spot auf Lager.

Virales Potenzial plus Anwendungsvideos

Der Werbespot für die Firma Baufix, ein Farben- und Lackhersteller aus Heidelberg, entstand im Rahmen eines Ideenwettbewerbs an der Filmakademie. Dabei wenden sich Firmen an das Institut auf der Suche nach einer kreativen Werbeidee. Die beste wird dann umgesetzt.

Die Sieger-Idee stammt von Karli Baumann, der an der Ludwigsburger Filmakademie Produktion mit Schwerpunkt Werbefilm studiert. Von Baufix gefragt gewesen sei ein Spot mit viralem Potenzial, aber auch Anwendungsvideos in Sachen Renovierung. „Ich habe mir dann gedacht, das lässt sich auch gut kombinieren“, sagt Baumann.

Die Schauspieler sollten richtig ausrasten

Also haben Baumann und Merher, der für den Spot Regie geführt hat, eine leer stehende Wohnung in Asperg aufgetrieben. Sie statteten sie komplett mit Möbeln, Laminat etc. aus und ließen die Schauspieler dann so richtig ausrasten. „Tatsächlich ist dann fast nichts kaputt gegangen“, sagt Merher. Bei der durchbrochenen Wand oder dem Motorrad im Wohnzimmer habe man eben etwas tricksen müssen. Auch bei dem Stunt, bei dem ein brennender Mensch in ein Planschbecken springt, sei nichts passiert. „Nur einmal war die Polizei da, weil sich die Nachbarn wegen der Lautstärke beschwert hatten.“ Die sei aber nach dem Hinweis, dass es sich hier um einen Filmdreh handelt, beruhigt wieder weitergezogen, sagt Merher.

Aktuell kommt das Werbevideo bei Facebook auf etwa 1,3 Millionen Views, bei Youtube haben es knapp 19 000 Personen angeklickt. Sein unautorisierter Adidas-Spot „Break Free“ schaffte es auf knapp 12 Millionen Aufrufe, nachdem die amerikanische „Huffington Post“ darüber berichtet hatte. Damals lehnte der Schuhhersteller den Spot ab. Nun gebe es aber Gespräche über ein Folgeprojekt. „Da ist aber noch nichts spruchreif“, sagt Merher.