Anfang September wird Apple offenbar das neue iPhone 6 vorstellen. Einen Monat später soll es schon in den Regalen stehen. Wir haben uns die heißesten Gerüchte zum iPhone 6 genauer angeschaut.

Stuttgart - Inzwischen ist fast ein Jahr vergangen, seit Apple seine neuen iPhone-Modelle in die Läden gebracht hat. Damals lockten das neue Spitzenmodell mit Fingerabdrucksensor, das iPhone 5s, und das farbenfrohe Einsteigermodell iPhone 5c tausende Leute vor die Apple Stores – einige verbrachten die ganze Nacht vor den Läden, nur um die neue iPhone-Generation als Erster mit nach Hause nehmen zu können. Ein Hype, den nicht jeder nachvollziehen kann.

 

Und doch ist davon auszugehen, dass auch in der Nacht zum 14. Oktober die Apple-Fans wieder ihre Zelte vor den Filialen des US-Konzerns aufschlagen werden, denn an diesem Tag soll das neue iPhone 6 erscheinen. Apple hat zwar weder das Datum noch die Existenz des iPhone 6 offiziell bestätigt, doch erste Gerüchte zu dem neuen Modell kamen bereits am Ende des vergangenen Jahres auf.

Der Bildschirm wird größer, aber nicht zu groß

Am 9. September soll es aktuellen Berichten zufolge soweit sein: Apple-CEO Tim Cook wird das neue iPhone 6 vorstellen. Von seinen Vorgängermodellen soll sich das neue Smartphone dabei vor allem in einem Punkt unterscheiden: der Displaygröße.

Als Apple im Jahr 2007 das erste iPhone auf den Markt brachte, entschied man sich für eine Bildschirmdiagonale von 3,5 Zoll (8,9 cm). Der US-Konzern hielt an dieser Größe fünf Jahre lang fest – und das obwohl die Konkurrenz längst bei Bildschirmdiagonalen jenseits der fünf Zoll (12,7 cm) angekommen war. 2012 wagte Apple dann mit der Markteinführung des iPhone 5 den vorsichtigen Schritt zu vier Zoll (10,16 cm) und entschied sich auch beim iPhone 5s und 5c die Größe beizubehalten.

Aus gutem Grund: während Smartphones jenseits der fünf Zoll bei der technisch-versierten Käuferschaft durchaus beliebt sind, wünschen sich viele nach wie vor kompakte Geräte, die man problemlos mit einer Hand bedienen kann. Die 35,2 Millionen iPhones, die Apple allein im vergangenen Quartal verkauft hat, bestätigen das.

Dennoch kann sich Apple dem Trend zu immer größeren Bildschirmen nicht völlig entziehen. Zahlreiche aktuelle Berichte deuten darauf hin, dass das iPhone 6 mit einem 4,7 Zoll (12 cm)-Display ausgestattet sein wird. Mit dieser Größer wäre man auf Augenhöhe mit der Konkurrenz, würde die Fans großer Displays nicht enttäuschen und zugleich sicherstellen, dass sich weiterhin alle Bereiche des Bildschirms mit einer Hand erreichen lassen.

Spekulationen rund um ein 5,5 Zoll (14 cm)-iPhone, das Apple zusätzlich zum iPhone 6 einführen wird, sind dagegen eher fragwürdig. Nachdem Apple erst im vergangenen Jahr mit dem iPhone 5c ein Einsteiger-Modell ins Sortiment aufgenommen hat, ist es eher unwahrscheinlich, dass der US-Konzern seine Modellreihe noch weiter untergliedert.

Widerstandsfähiges Saphir-Glas

Beim iPhone 6 soll der Bildschirm aber nicht nur größer sondern auch robuster werden. Möglich macht das angeblich das sehr widerstandsfähige Saphir-Glas. Seit Monaten kursieren im Internet Videos, die zeigen, wie Leute versuchen, das vermeintliche iPhone-6-Display mit Messern und Schlüsseln zu zerkratzen – vergeblich.

Inwieweit das jedoch der Realität entspricht, ist fraglich: der US-Hersteller Corning etwa produziert seit Jahren das bei Smartphones beliebte „Gorilla Glass“. Es gilt ebenfalls als extrem robust – und dennoch reicht oftmals ein Sturz oder Schlag auf eine harte Oberfläche aus, um das Glas in tausend Einzelteile zu zerlegen.

Bekommt das iPhone endlich NFC?

Bei Android-Smartphones gehört die NFC (Near Field Communication) längst zum Standard. Die Nahfunk-Technologie ermöglicht die Übertragung von Daten zwischen zwei Geräten, die nur wenige Zentimeter voneinander entfernt sind. Auf diese Weise kann man nicht nur Fotos von einem Smartphone an ein Tablet schicken, sondern beispielsweise auch bargeldlos bezahlen, in dem man das Smartphone an ein entsprechendes Lesegerät hält.

Das hört sich in der Theorie gut an, allerdings tritt NFC in der Praxis kaum in Erscheinung, da die Umrüstungskosten für die meisten Einzelhändler und öffentlichen Einrichtungen in keinem Verhältnis zum tatsächlich Nutzen der Technologie stehen. Sollte Apple das iPhone 6 tatsächlich mit einem NFC-Chip ausstatten, könnte dies den Ausbau der Technologie zwar vorantreiben, allerdings existieren Gerüchte über ein iPhone mit NFC schon seit es das Gerät selbst gibt.

Keine bahnbrechenden Neuerungen

Abgesehen von der neuen Bildschirmgröße und dem damit verbundenen überarbeiteten Design dürfte das iPhone 6 keine Überraschungen für die Apple-Fans bereithalten. Als Prozessor ist ein A8-Chip mit 2 GHz im Gespräch, der etwas mehr Leistung als sein Vorgänger bietet. Die Akkukapazität könnte sich von 1570 mAh auf 1810 mAh erhöhen. Außerdem soll der Fingerabdrucksensor schneller reagieren und das integrierte LTE-Modem Datenübertragungsraten von bis zu 300 Mbit/s ermöglichen. Die üblichen Verbesserungen also, die bislang in jeder neuen iPhone-Generation zu finden waren.

Beim Thema Fotografie dagegen deutet sich eine Abkehr von der 8-Megapixel-Kamera an, die erstmals im iPhone 4s zum Einsatz kam und seither lediglich optimiert wurde. Hier wird Apple wohl dem Trend zur 13-Megapixel-Kamera folgen, die inzwischen in jedem Oberklasse-Smartphone zu finden ist. Den entsprechenden Sensor für das iPhone 6 soll Sony liefern.