Da es heuer von der Stadt keine Genehmigung für das Halloween-Fest gab, wird die Aktionsgemeinschaft Einkaufsziel Zuffenhausen (EZZ) zusammen mit drei Vereinen am Sonntag, 1. Oktober, ein Kelterfest mit verkaufsoffenem Sonntag veranstalten.

Zuffenhausen - Nach vielen Jahren soll es in Zuffenhausen wieder ein Kelterfest geben: Am Sonntag, 1. Oktober, möchte die Aktionsgemeinschaft „Einkaufsziel Zuffenhausen“ (EZZ) eine alte Tradition wiederbeleben und in der Unterländer Straße und auf dem Platz vor der Pauluskirche ein Veranstaltungsprogramm sowie einen verkaufsoffenen Sonntag anbieten. Die Veranstaltung soll Ersatz für das Halloween-Fest sein, für das es keine Genehmigung von der Stadt gegeben hatte (wir berichteten).

 

„Mit dem Kelterfest möchten wir den Standort Zuffenhausen stärken. Es soll eine gemeinsame Veranstaltung für alle Bürger sein“, sagt Andrea Finkel, die Vorsitzende der Aktionsgemeinschaft Einkaufsziel Zuffenhausen (EZZ). Ihr und ihren Kollegen gehe es deshalb nicht in erster Linie darum, Umsatz zu machen. Ohnehin habe man seitens der Organisatoren in den vergangenen Wochen und Monaten ganz andere Probleme gehabt: „Die Hürden sind schon sehr hoch“, sagt Finkel und meint damit vor allem die bürokratischen Vorgaben seitens der Stadt. So hatte 2016 das Halloween-Fest kurzfristig von Sonntag auf Samstag verlegt werden müssen. Hintergrund für die Probleme ist eine Einigung der Stadt mit der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und den Kirchen, in deren Zug vier von 29 für das Jahr 2017 beantragten verkaufsoffenen Sonntage in ganz Stuttgart (darunter eben auch der in Zuffenhausen) abgelehnt wurden. Für Zuffenhausen wurde die Ablehnung damit begründet, dass es sich bei Halloween in Deutschland nicht um eine Tradition handle. Auch stehe einem verkaufsoffenen Sonntag (beantragt worden war er für 29. Oktober) entgegen, dass der 31. Oktober 2017 ein Feiertag im Rahmen des Lutherjahres sei. Deshalb würden voraussichtlich viele Familien das verlängerte Wochenende für mehr Freizeit nutzen – was laut der Stadt gegen einem verkaufsoffenen Sonntag am geplanten Termin spreche.

Einige bürokratische Hürden mussten überwunden werden

So entschied man sich seitens des EZZ schließlich für ein Kelterfest am 1. Oktober mit verkaufsoffenem Sonntag von 12 bis 17 Uhr. Zwar gibt es in Zuffenhausen keine Kelter mehr, aber noch einige Winzer, deren Rebensäfte unter anderem in einer Weinlaube präsentiert werden sollen. Auch das Thema Erntedank soll im Mittelpunkt stehen, so wird es von 11 Uhr an einen Gottesdienst in der Pauluskirche zu diesem Thema geben. Das alles musste zum Teil sehr kurzfristig organisiert werden, da laut Finkel die endgültige Zusage der Stadt erst Ende Juli vorgelegen habe.

Neben dem EZZ sind als Organisatoren auch drei Vereine mit im Boot: Der Musik- und Theaterverein, der Handharmonika-Spielring Zuffenhausen-Stammheim sowie die Handball-Spielvereinigung (HSV) Stammheim/Zuffenhausen. Koordiniert wird die Veranstaltung vom Ehepaar Jacqueline und Jendrik Schneider, das heuer auch fürs Fleckenfest zuständig war.

Neben dem Wiederbeleben althergebrachter Tradition soll das Kelterfest auch das Zugehörigkeitsgefühl der Menschen zum Bezirk stärken und sie dazu bringen, miteinander ins Gespräch zu kommen. Außerdem möchten die Geschäftsleute und Handwerker der Bevölkerung zeigen, was sie zu bieten haben. „Wir alle sind uns einig, dass wir dem Bezirk etwas Gutes tun wollen“, formuliert es Andrea Finkel. Sollte die Premiere am 1. Oktober bei den Leuten ankommen, dann wolle man das Kelterfest fest im Bezirk etablieren.

Auch was das EZZ angeht, ist momentan einiges im Gange: Das „Einkaufsziel Zuffenhausen“ soll in „Zuffenhausen Zuhause“ (ZuZu) umbenannt werden, was wiederum mit Umstrukturierungen im BDS – Bund der Selbständigen/Gewerbe- und Handelsverein einher geht. Unter anderem wird es einen neuen Internetauftritt geben, der am Tag des Kelterfests online geht.