Der Motorworld-Besitzer hat seine Pläne für das Blockhaus auf dem Flugfeld veröffentlicht: Ein Restaurant mit Flächen für Tagungen und Events will Andreas Dünkel dort einrichten – und mit einem gläsernen Anbau mehr Platz dafür schaffen.

Böblingen: Kathrin Haasis (kat)

Böblingen - Ein Juwel soll es wieder werden – und das möglichst zum 100-Jahr-Jubiläum des ehemaligen Böblinger Flughafens: Nun ist offiziell bekannt gegeben worden, dass Andreas Dünkel das hölzerne Empfangsgebäude herrichten und um einen Glasanbau erweitern wird. Der Motorworld-Besitzer will bereits nächstes Jahr ein Restaurant mit Räumen für Tagungen und Events darin eröffnen. Die Gastronomie soll in dem Altbau und dem eineinhalb geschossigen und rund 250 Quadratmeter großen Anbau Platz finden. Außerdem soll ein öffentlich zugänglicher Ausstellungsbereich eingerichtet werden, der an die Flieger-Geschichten vom einstigen Landesflughafen erinnert.

 

„Was lange währt, wird endlich gut“, kommentierte Peter Brenner den Vertragsabschluss mit Dünkel Investment. Der Zweckverband habe große Ansprüche gehabt, teilt dessen Geschäftsführer mit. Seit mehreren Jahren war ein Investor gesucht worden, Andreas Dünkel hatte sein Interesse auch schon vor geraumer Zeit bekundet. In den vergangenen Monaten wurde ein Erbbaurechtsvertrag ausgearbeitet. Der Zweckverband mit den beiden Eigentümern Böblingen und Sindelfingen hatte sich für diese Variante entschieden: Somit bleibt das Grundstück in städtischem Besitz, wodurch mehr Mitspracherecht bei möglichen Bauplänen garantiert ist. Dem Erbbauberechtigten gehören nur die Gebäude.

„Ein weiterer Glanzpunkt auf dem Flugfeld“

„Das Empfangsgebäude wird ein weiterer Glanzpunkt auf dem Flugfeld sein“, ist sich Peter Brenner sicher. Mit dem jüngsten Vertragsabschluss gehören Andreas Dünkel sämtliche historischen Flughafengebäude – und das Holzhaus wird ein Teil der Motorworld werden. Damit werde die „außergewöhnliche Erfolgsgeschichte“ des Automobilzentrums mitsamt der drei schon bestehenden Gaststätten fortgesetzt. Die Etablierung des Unternehmens auf dem Flugfeld im Jahr 2009 habe einen wichtigen und stetig wachsenden Besucherstrom gebracht, sagt der Zweckverbandsgeschäftsführer: Jährlich werden mehr als 500 000 Besucher gezählt.

Das anstehende Bauprojekt eingerechnet hat Andreas Dünkel dann rund 50 Millionen Euro in den Stadtteil gesteckt, der zu Böblingen als auch zu Sindelfingen gehört. Wie viel Geld er für das Empfangsgebäude ausgeben wird, lasse sich noch nicht sagen, erklärt Motorworld-Sprecher Claudio Bergfeld. Momentan werde das Budget kalkuliert. Im Oktober vor einem Jahr war von 1,5 Millionen Euro die Rede. Laut einem alten Gutachten kostet es mindestens 660 000 Euro, das Blockhaus wieder instand zu setzen. „Es ist in völlig desolatem, zerfallenen Zustand und droht einzustürzen“, teilt Peter Brenner mit.

„Es geht praktisch sofort los“

„Visionäre architektonische Ideen“ würden die Geschichte des Flugfeldes bewahren, steht in der gemeinsamen Mitteilung von Zweckverband und Motorworld zu den Plänen des neuen Besitzers. Ein herausragendes Raumerlebnis aus Neu und Alt sei das Ziel. Das Blockhaus wird denkmalgerecht umgenutzt, dafür liegen laut Zweckverband die wichtigsten Genehmigungen des Amtes für Denkmalschutz bereits vor. Im Anbau für das Restaurant haben künftig 100 Personen Platz, im Außenbereich sollen noch einmal 200 Personen bewirtet werden können. Das Glasgebäude verläuft parallel zur Richard-Kopp-Straße in Richtung Hanns-Klemm-Platz. Sein Dach, das bis an das Empfangsgebäude reicht, wirkt wie der Flügel eines Flugzeugs. „Es geht praktisch sofort los“, sagt Claudio Bergfeld über den Baubeginn.