Der Ministerpräsident lädt Muslime und Nicht-Muslime zum Fastenbrechen nach Stuttgart.

Stuttgart - Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat am Montagabend Muslime und Nicht-Muslime zum traditionellen Fastenbrechen nach Stuttgart geladen.

 

Im Neuen Schloss waren unter anderem Integrationsministerin Bilkay Öney (SPD) und Mehtap Camcaz von der Meta Food GmbH als muslimische Wirtschaftsvertreterin dabei. „Viele Musliminnen und Muslime in unserem Land weisen einen sehr erfolgreichen Bildungs- und Berufsweg auf: Sie arbeiten in den Führungsetagen großer Firmen oder haben eigene Unternehmen gegründet. Viele schaffen Arbeitsplätze, zahlen eine Menge Steuern und engagieren sich in Vereinen oder der Politik“, sagte Kretschmann.

Kretschmann betont den Dialog

Öney meinte, der Einsatz der Glaubensgemeinschaften für die Religionsfreiheit und gegen Menschenfeindlichkeit im Südwesten sei vorbildlich. Kretschmann sagte: „Ich glaube, dass der Dialog zwischen den Kirchen und Religionsgemeinschaften, aber auch der Dialog zwischen religiösen und nichtreligiösen Menschen in Baden-Württemberg von großer Bedeutung für unser Gemeinwesen ist. Wir brauchen einen sachlichen Diskurs zwischen den verschiedenen Glaubensgruppen.“

Der Fastenmonat Ramadan hatte in diesem Jahr am 20. Juli begonnen. Im neunten Monat des islamischen Mondkalenders dürfen Muslime von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang nicht essen, trinken, rauchen und keinen Sex haben. Diese Zeit der Besinnung soll den Glauben und die Selbstdisziplin der Gläubigen stärken. Das Fastenbrechen (Iftar) an jedem Abend nach Sonnenuntergang ist für viele Muslime ein wichtiges Gemeinschaftserlebnis im Kreis der Familie. Nachts gehen viele Gläubige zum Beten in die Moschee.

Im Südwesten leben nach Angaben des Integrationsministeriums mehr als 600.000 Menschen islamischen Glaubens. Die Zahlen schwanken allerdings, da einige Gruppierungen wie die Aleviten in manchen Statistiken nicht zu den Muslimen gerechnet werden.