Neubau für Realschule und Gymnasium eingeweiht. Der Erweiterungsbau bietet nun Platz für die Mensa der Realschule, drei Klassenzimmer und den Musikraum. Insgesamt 6,3 Millionen Euro kostete das Projekt.

Untertürkheim - Wer den gemeinsamen Erweiterungsbau des Wirtemberg-Gymnasiums und der Linden-Realschule betritt, atmet den Geruch von neuem Holz ein und sieht breite, helle Flure. Dieses neue Gebäude des Lindenschulzentrums ist am vergangenen Dienstag eingeweiht worden. Allerdings werden darin schon seit Schuljahresbeginn Kinder und Jugendliche unterrichtet.

 

Das Gebäude hat 6,3 Millionen Euro gekostet

Der Erweiterungsbau bietet unten Platz für die Mensa der Realschule, drei Klassenzimmer und den Musikraum. Oben sind acht Klassenzimmer des Gymnasiums untergebracht. Einen besonderen Akzent setzt die Dachterrasse. Das Erweiterungsgebäude ersetzt Behelfsbauten aus den 1960er und 1970er Jahren, die eigentlich nur 15 Jahre auf dem Hof des Lindenschulzentrums stehen sollten, wie Thomas Bizer, der Schulleiter des Wirtemberg-Gymnasiums, sagte. Doch dann blieben sie Jahrzehnte und waren zuletzt nach den Worten von Stuttgarts Schulbürgermeisterin Susanne Eisenmann marode. „Durch den Erweiterungsbau haben wir den Standort des Lindenschulzentrums nun zukunftsfähig gemacht“, sagte Eisenmann. Das Gebäude hat 6,3 Millionen Euro gekostet, wovon das Land durch die Schulbauförderung 800 000 Euro beigesteuert hat, sagte sie. Eisenmann, die auch Sportbürgermeisterin ist, betonte die besondere Bedeutung des Wirtemberg-Gymnasiums und der Linden-Realschule für die städtische Schullandschaft. „Stuttgart kann stolz auf diese beiden Eliteschulen des Sports sein.“ Denn an beiden würden junge Menschen sozial, schulisch und beruflich gefördert. Wie das aussehen kann, zeigten Schülerinnen bei artistischen Darbietungen auf einem Schwebebalken und drei Kunstradfahrer in der Aula.

„Gebäude mit Schwung“

Thomas Bizer ging als Schulleiter des Gymnasiums auf die Partnerschaft beider Schulen ein: „Indem wir uns das Gebäude teilen, bricht für uns kein neues Zeitalter an, sondern wir setzen einfach die gute Zusammenarbeit beider Schulen fort.“ Er sei glücklich und dankbar, dass beide Schulen nun neue Räume haben. Kurt Pilsner, der Rektor der Linden-Realschule, freute sich ebenfalls, dass er, seine Kollegen und die Schüler nun neue Räume nutzen können. „Dadurch, dass wir nun darin eine eigene Mensa haben, bietet uns das Gebäude geistige und leibliche Nahrung“, sagte Pilsner. Schließlich könnten die Eltern entscheiden, ob sie ihre Kinder ganz- oder halbtags in die Realschule schicken. Wenn sie den ganzen Tag dort sind, könnten sie sich nun verpflegen. Pilsner ging noch auf etwas anderes ein: „Wir können den Schülern hier durch die Technik in den Klassenzimmern zeitgemäßen Unterricht bieten.“ Damit spielte er auf die elektronischen Tafeln in den Räumen an. Der Architekt Stefan Kamm erläuterte in seiner Festrede das Aussehen des Neubaus: „Die Aufgabe für uns war von vornherein, ein Gebäude mit Schwung zu bauen“, sagte er. Das sei durch die abgerundete Form an den schmalen Seiten gelungen. „Durch die Lage am Seitenarm des Neckars wirkt es wie ein Schiff, das dort vor Anker liegt.“ Das habe großen Wiedererkennungswert. „Die Absolventen werden irgendwann sagen: Ich bin in dem Schiff zur Schule gegangen.“

Die Schüler beider Schulen bedankten sich auf besondere Art für den Neubau: Sie sangen das Lied „Applaus, Applaus“ von den Sportfreunden Stiller und zeigten ein Transparent mit der Aufschrift „Applaus, Applaus für dieses Schulhaus“.