Die Mitarbeiter des Garten-, Friedhofs- und Forstamtes ziehen ein positives Zwischenfazit zur Verpflanzung der S -21-Bäume. Und das, obwohl es bei einigen Bäumen zunächst nicht gut aussah.

Rems-Murr: Chris Lederer (cl)

Stuttgart - Anfang 2011 wurden wegen der vorbereitenden Maßnahmen zu Stuttgart 21 zahlreiche Bäume im Bereich des Hauptbahnhofs ausgegraben und an andere Standorte umgesiedelt. 13 Exemplare fanden – eskortiert von Streifenwagen – ein neues Zuhause im Stuttgarter Norden. Kritiker befürchteten seinerzeit, viele der Bäume würden den Umzug nicht überstehen. Dem ist nicht so. Zumindest diejenigen Bäume, die nach Zuffenhausen, Rot und Stammheim verfrachtet wurden, haben den Umzug gut überstanden: „Ich bin erstaunt, wie vital und fit die Bäume sind“, sagt Günther Hertfelder vom Garten-, Friedhofs- und Forstamt. „Sicher hat auch die Witterung in diesem Frühjahr eine Rolle gespielt, aber die Bäume im Tapachtal zum Beispiel haben toll ausgeschlagen.“ Dort wurden zwei Linden und fünf Eiben eingegraben. „Die sehen aus, als ob sie schon immer dort gewachsen wären.“

 

„Es ist unglaublich, wie die dastehen“

Dass dem so ist, hätte man im Vorfeld nicht mit hundertprozentiger Gewissheit vorhersehen können. „Wenn ein Baum umgepflanzt wird und er schon etwas älter ist, dann muss man bei so einer Maßnahme immer auch Wurzeln abschneiden“, erklärt der Fachmann. „Je nachdem wie viele man kappen muss, kann sich das negativ aufs weitere Wachstum am neuen Standort auswirken.“ Bei den besagten Bäumen habe man versucht, beim Ausgraben möglichst viele Wurzeln zu schonen. Erfreut zeigt sich Hertfelder auch über die Entwicklung der Platane und der beiden Linden im Zuffenhäuser Friedhof. „Die sahen am Anfang schlecht aus, doch mittlerweile sind sie vital und wüchsig – es ist unglaublich, wie die dastehen.“ Der Zustand eines Baumes lasse sich unter anderem an der Blattfarbe, der Dichte der Krone und dem Gesamteindruck an sich ablesen. „Die Blätter stehen dicht und sind nicht welk.“ Linden könnten gut und gern 200, 300 Jahre alt werden. Platanen brächten es bis auf 150 Jahre.

Die vier Kastanien, die an den Bolzplatz vor der JVA in Stammheim verpflanzt wurden, stünden ebenfalls gut da. Ihnen blühen im Idealfall bis zu 100 Jahre.