Die der Gemeinde Neuhausen zugewiesenen Flüchtlinge ziehen jetzt doch in die Anschlussunterbringung in der Mörikestraße ein. In „langwierigen Verhandlungen“ sei es der Verwaltung gelungen, die Männer zum Einlenken zu bewegen.

Neuhausen - Auch die Nacht auf Mittwoch haben einige Flüchtlinge auf dem Schlossplatz in Neuhausen verbracht. Wie berichtet, protestierten sie damit gegen eine Unterbringung in einer ehemaligen Lagerhalle in der Mörikestraße. Laut Bernd Schober, dem Neuhausener Hauptamtsleiter, sei es am Mittwoch in „langwierigen Verhandlungen“ mit den Männern gelungen, diese nun doch zum Einzug zu bewegen. Die Gruppe, die „nicht auf Krawall gebürstet“ sei, habe eingelenkt und eingesehen, dass sie „nicht auf dem Schlossplatz campen kann“.

 

Die Flüchtlinge hätten gerne Einzelzimmer gehabt, erklärt Bernd Schober den Grund des Protests. Tatsächlich stünden in der Halle aber nur Schlafräume mit Größen für sechs bis zwölf Personen zur Verfügung. Rund fünf der Zimmer könnten bezogen werden, bei den restlichen drei müssten noch Brandschutztüren gesetzt werden, ehe sie bewohnbar seien. Die Sanitäranlagen und Küchen seien voll funktionstüchtig und könnten benutzt werden.

In dieser Woche werden der Gemeinde vom Landratsamt Esslingen bis zu 51 Männer zugewiesen, weil sich die Nutzung einer von ihnen bisher bewohnten Unterkunft in Kirchheim ändert. Bei der im Besitz der Gemeinde befindlichen, ehemaligen Hertie-Halle handelt es sich nicht um eine Notunterkunft, sondern um eine längerfristige Anschlussunterbringung. Diese soll, entgegen der Aussage der Gemeinde, noch nicht fertig saniert sein. Deshalb hatte das Landratsamt am Dienstag harsche Kritik an der Neuhausener Verwaltung geübt, da diese einen langen Vorlauf gehabt habe, um sich vorzubereiten. Ungeachtet möglicher Probleme weist das Landratsamt der Gemeinde bis einschließlich Freitag weitere Flüchtlinge zu, erklärte Peter Keck, der Sprecher der Esslinger Kreisbehörde.