Filderstadts Oberbürgermeister Christoph Traub hat in die Filharmonie in Bernhausen, die SPD ins Bürgerhaus nach Plattenhardt eingeladen.

Bernhausen/Plattenhardt - Einen „neuen“ Neujahrsempfang kündigte Oberbürgermeister Christoph Traub am Sonntag in der nicht ganz voll besetzten Filharmonie in Bernhasen gleich zu Beginn an. Nicht nur der OB solle künftig zu Wort kommen, sondern auch die Bürger. In diesem Sinn folgte nach seiner Einleitung eine kleine Talkrunde mit Filderstädtern, die Interessantes aus dem vergangenen Jahr zu berichten hatten.

 

Die Trampolinspringerin Leonie Adam erzählte von ihrer Olympiateilnahme in Rio de Janeiro, wo sie den zehnten Platz belegte – ihr Sprung war vorher als Video eingespielt worden. Tobias Briem berichtete über seine Tätigkeit als Vorsitzender des Kreisbauernverbands. Und die Schüler der Jahnschule – Marc Kiel, Lina Grundmann und Tom-Lukas Klein – erzählten, wie sie sich bei der Slow-Food-Messe mit ihrem Lachsforellen-Gericht eine Goldmedaille erkochten.

Die drei Redner beim SPD-Neujahrsempfang (von links): Walter Bauer, Rainer Arnold und Nils Schmid Foto: Tilman Baur

Neu am diesjährigen Neujahrsempfang war auch ein Mehr an Musik: Neben dem Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehren Bonlanden und Bernhausen spielte die Bigband „Al Dente“ auf, die sich aus Freunden und Eltern der Freien Waldorfschule Gutenhalde zusammensetzt. Auf einen Jahresrückblick verzichtete Christoph Traub trotz des neuen Rahmenprogramms aber nicht. Als Erfolg des abgelaufenen Jahres verbuchte er, dass die Turnhallen geräumt werden konnten. „Die Flüchtlinge konnten zunächst in Zelte umziehen, einige sind bereits in festen Unterkünften untergekommen“, sagte Traub. Mit mehr als 30 Millionen Euro Einnahmen aus der Gewerbesteuer habe man einen Rekordwert erreicht, außerdem herrsche annähernd Vollbeschäftigung in Filderstadt. In diesem Jahr will Traub die digitale Infrastruktur ausbauen, Kinderbetreuungsplätze schaffen, die Raumnot an Schulen bekämpfen, Inklusionsangebote ausweiten und die Grundlage für eine nachhaltige Stadtentwicklung schaffen.

Für die Redner gibt es Gutscheine fürs Fildorado

Bereits am Freitag begrüßten die Filderstädter Sozialdemokraten ihre Genossen im Mörikesaal des Plattenhardter Bürgerhauses. „Wir wollen für die Partei ergreifen, die wenig Fürsprache haben“ sagte der Ortsvorsitzende Walter Bauer. Bundestagsmitglied Rainer Arnold warnte vor Populisten: „Plakative Lösungen funktionieren nicht.“ Politik sei ein Abwägungsprozess mit Interessenkonflikten und Kompromissen, naturgemäß blieben dabei manche unzufrieden zurück. Trotzdem sei Politik spannend. „Die parlamentarische Demokratie ist das Beste, was Deutschland passieren konnte“, so Arnold. Er kündigte an, die SPD werde in den kommenden Monaten die soziale Ungleichheit stärker thematisieren. Nils Schmid warnte davor, stabile Verhältnisse als selbstverständlich zu betrachten. „Ich wünsche mir, dass Menschen laut werden, um gegen die Spaltung der Gesellschaft und für Mitmenschlichkeit einzustehen“, sagte Schmid. Im Bundestag (Schmid kandidiert für den Landkreis Nürtingen) wolle er sich für Steuergerechtigkeit einsetzen. Am Ende überreichte Bauer den Rednern Gutscheine fürs Bonlandener Erlebnisbad Fildorado: „Ihr könnt Euch dann ja in der Sauna über das eine oder andere austauschen“, scherzte Bauer.