In Anwohnerparkzonen haben Handwerker bisher Knöllchen fürs Parken kassiert. Bei der Stadt haben sie sich erfolgreich gewehrt und Sonderausweise durchgesetzt.

Leinfelden-Echterdingen - In vielen Quartieren von Leinfelden-Echterdingen ist es schwer, legal ein Auto abzustellen – sofern der Halter kein Anwohner ist und sich durch einen Ausweis hinter der Windschutzscheibe legitimieren kann. Die Stadt hat – um Flughafenparker zu verdrängen – bereits vor geraumer Zeit großräumig sogenannte Anwohnerparkzonen eingerichtet. Insbesondere Handwerker hat deshalb in der Vergangenheit immer wieder einmal der Bannstrahl des Gesetzes in Form einer gebührenpflichtigen Verwarnung getroffen.

 

Diese Strafzettel empfanden viele Kollegen von Stephan Platzer als ungerecht. Der Elektroinstallateur ist Sprecher der Handwerker im Bund der Selbständigen (BDS) von Leinfelden-Echterdingen. Als Interessenvertretung hatte der BDS bereits vor zwei Jahren bei der Wirtschaftsförderung der Stadt das Problem angesprochen. Nun liege eine Lösung auf dem Tisch „mit der wir leben können“, sagte der Vorsitzende Wolfgang Faßbender diese Woche bei einer Pressekonferenz. Auch Platzer äußerte sich erfreut. Der von der Stadt angebotene Handwerkerparkausweis stelle „eine große Erleichterung“ dar. Die Wirtschaftsförderin Angelika Goldak sprach von einer „praxisgerechten Lösung“.

Kein Dauerausweis

Bürgermeister Alexander Ludwig wies auf den Charakter der Ausnahmegenehmigung hin. Die Lösung erlaube es der Stadt, weiterhin gegen Flughafenparker vorzugehen. Ausgestellt wird vom Ordnungsamt auf Antrag kein Dauerausweis, sondern ein Papier, in das Ort und Tag des Einsatzes und das Kennzeichen des Handwerkerautos eingetragen werden müssen. Gegen Vorlage des Gewerbescheins und Zahlung einer Gebühr von 50 Euro wird dann ein Block für 100 Arbeitseinsätze ausgegeben.

Die mit dem BDS abgestimmte Regelung gilt ausdrücklich nicht nur für ortsansässige Betriebe, sondern auch für auswärtige. Den erforderlichen Antrag will die Stadt auch im Internet zum Download bereit stellen. L.-E. kommt mit seiner Regelung einer Lösung auf regionaler Ebene zuvor. „Wir konnten nicht warten, bis sich die 179 Kommunen im Verbandsgebiet auf eine Lösung verständigt haben“, sagte Ludwig. Der Ausweis ist kein Freibrief: Falschparken werde weiterhin geahndet, kündigte der Bürgermeister an.