Panik am Times Square: Ein Auto fährt über den Bürgersteig, eine 18-Jährige kommt ums Leben. Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund gibt es nicht. Der Fahrer erklärt, Drogen genommen zu haben.

New Yor - Nach seiner tödlichen Fahrt über den New Yorker Times Square ist ein 26-Jähriger erstmals vor Gericht erschienen. Die New Yorker Polizei beschuldigte den Mann am Freitag des Mordes und des 20-fachen Mordversuchs.

 

Er war nach Polizeiangaben am Donnerstag am Touristenmagnet Times Square auf der falschen Straßenseite gefahren. Etwa drei Straßenzüge weiter raste er auf den Bürgersteig, vorbei an Attraktionen wie dem Hard Rock Café und dem Restaurant Bubba Gump Shrimp. Dabei erfasste er zahlreiche Fußgänger. Eine 18-Jährige aus Michigan wurde getötet, 22 Menschen verletzt, vier von ihnen schwer.

Augenzeugen berichteten, kurzzeitig habe Panik geherrscht. „Er hat die Leute einfach umgefahren“, sagte Asa Lowe aus Brooklyn, der vor einem Geschäft stand und Schreie hörte. „Er hat nicht angehalten.“

Der Wagen prallte schließlich gegen eine Stahlbarriere. Der Mann stieg aus, rannte umher und schrie, bis er von Polizisten und Passanten überwältigt wurde. Ein erster Alkoholtest verlief negativ, das Ergebnis weiterer Drogentests stand noch aus. Der Mann - ein Veteran der Marine - habe angegeben, Stimmen gehört zu haben, erklärte die Polizei. Er habe außerdem erklärt, Marihuana geraucht zu haben. Der Mann habe einen glasigen Blick gehabt, sei getorkelt und habe gelallt.

Das Motiv des Mannes war zunächst unklar

Die Staatsanwaltschaft erklärte beim ersten Gerichtstermin, der Mann habe gesagt, er habe „alle töten“ wollen. Die Polizei hätte ihn erschießen sollen. Der Verteidiger des Mannes äußerte sich zunächst nicht. Der nächste Gerichtstermin wurde für kommende Woche festgelegt.

Sein Motiv war zunächst unklar. Es gebe aber keine Hinweise, dass es sich um eine Tat mit terroristischem Hintergrund handele, sagte der New Yorker Bürgermeister Bill de Blasio.

Polizeichef James O’Neill erklärte, der Verdächtige sei schon zwei Mal wegen Alkohol am Steuer festgenommen worden, in den Jahren 2008 und 2015. Wegen des zweiten Verstoßes musste er seinen Führerschein 90 Tage abgeben. Während seiner Zeit in der Marine saß er zwei Monate in Haft. 2014 wurde er nach Disziplinarproblemen entlassen.

Zuletzt wurde der 26-Jährige in der vergangenen Woche festgenommen, weil er einen Notar mit einem Messer bedrohte. Aus Polizeikreisen verlautete, bei früheren Festnahmen habe der Mann gesagt, er fühle sich verfolgt.