Der Newroz-Empfang wurde erstmals von allen in Stuttgart ansässigen kurdischen Organisationen gemeinsam ausgerichtet. Bei dem Treffen blickte man aber auch besorgt in den Irak, nach Syrien und in die Türkei -und mahnte die Einhaltung der Meinungsfreiheit an.

Stuttgart - Der Silcher-Saal der Liederhalle ist in warmes Licht getaucht. Festlich gedeckte Tische laden zum Beisammensein ein. Die farbenfrohen Gewänder einiger Frauen künden vom Anlass der Feier am Dienstagabend, dem kurdischen Neujahrs- und Frühlingsfest Newroz. „Gerade in einer von Kälte geprägten politischen Weltsituation ist der Frühlingsanfang ein Zeichen der Hoffnung“, sagte Bürgermeister Werner Wölfle (Grüne). Der im Exil lebende HDP-Politiker Faysal Sariyildiz verurteilte die repressive Politik der Erdogan-Regierung. „Europa muss eine klarere Haltung zeigen, wo es um die Verletzung von Werten wie Meinungsfreiheit geht“, forderte er. Ihan Kizhilan, Leiter der transkulturellen psychosomatischen Abteilung der MediClinklinik in Donaueschingen, schilderte die traumatischen Erfahrungen eines jungen Kurden, hob aber gleichzeitig die Bedeutung der Lebensfreude hervor „Wir wissen, was es bedeutet, Schmerz zu erleiden. Gerade darum müssen wir feiern!“ Der Newroz-Empfang wurde erstmals von allen in Stuttgart ansässigen kurdischen Organisationen gemeinsam ausgerichtet.