Das Referendum ist entschieden. 55 Prozent der Schotten haben gegen die Unabhängigkeit gestimmt, die Nationalisten sind tief enttäuscht. Die Nacht der Entscheidung im Rückblick.

Stuttgart - Schottland schreibt Geschichte: In einer bis zuletzt offenen Abstimmung haben Millionen Schotten über die Unabhängigkeit des Landes von Großbritannien abgestimmt. In unserem Newsblog berichten wir die gesamte Nacht über den Ausgang des Referendums.

 

+++8.25+++ Der britische Premierminister David Cameron hat den Schotten zu ihrer mehrheitlichen Ablehnung einer Unabhängigkeit gratuliert. „Wir haben den festen Willen der Schotten gehört“, sagte Cameron nach dem Referendum. „Das schottische Volk hat gesprochen und das Resultat ist klar.“ Es sei nun Zeit, sich gemeinsam für eine bessere Zukunft zu engagieren.

+++8.15 Uhr+++ Der britische Premierminister David Cameron stellt den Schotten mehr Befugnisse in Aussicht. Ein entsprechender Gesetzentwurf solle bis Januar veröffentlicht werden.

+++8.08 Uhr+++ Jetzt meldet sich der britische Premierminister in einer Ansprache zu Wort.

+++7.59 Uhr+++ An den Finanzmärkten atmeten viele Anleger auf, da eine Unabhängigkeit weitreichende politische und wirtschaftliche Unwägbarkeiten bedeutet hätte.

+++7.41 Uhr+++ In diesem Text fassen wir die Situation zusammen - er wird laufend aktualisiert.

+++7.24 Uhr+++ Der schottische Regierungschef und Anführer der Unabhängigkeitskampagne, Alex Salmond, räumte die Niederlage ein.

+++7.13 Uhr+++ Nach Auszählung von 31 Bezirken ist es jetzt sicher: Schottland hat gegen die Unabhängigkeit gestimmt.

+++6.58 Uhr+++ Jetzt sind 29 von 32 Stimmbezirken ausgezählt - und es steht 55 zu 45 für die Gegner der Unabhängigkeit.

+++6.49 Uhr+++ Der britische Premierminister David Cameron hat nach dem Referendum in Schottland den dortigen Unabhängigkeitsgegnern zum Sieg gratuliert.

+++6.35 Uhr+++ Die schottischen Nationalisten sind enttäuscht, dass die Unabhängigkeit wohl knapp verfehlt worden ist, heißt es in einer ersten Stellungnahme.

+++6.25 Uhr+++ Die schottische Unabhängigkeitsbewegung hat das Referendum über die Loslösung von Großbritannien verloren. Die stellvertretende Ministerpräsidentin Nicola Sturgeon räumte die Niederlage am frühen Freitagmorgen in der BBC ein: "Es scheint, als ob wir nicht das Ja-Votum erhalten, auf das ich gehofft habe.“

+++6.13+++ 26 der 32 Stimmbezirke sind ausgezählt und die Gegner der Unabhängigkeit führen mit 54 Prozent.

+++5.55 Uhr+++ Perth stimmt für "No", Glasgow für "Yes" - und nach 23 von 32 Stimmbezirken steht es 54 zu 46 Prozent gegen die Unabhängigkeit.

+++5.33 Uhr+++ Es sind jetzt die Hälfte (16) der 32 Stimmbezirke ausgezählt: "No" führt mit 56  Prozent, auf "Yes" entfallen 44 Prozent.

+++5.18 Uhr+++ Inzwischen sind auch die Bezirke East Lothian und Stirling ausgezählt. In beiden hat das "No"-Lager gewonnen. Es sind jetzt insgesamt 11 von 32 Bezirken ausgezählt. Neuer Zwischenstand: 53 Prozent für "No", 47 Prozent für "Yes".

++5.10 Uhr+++ Noch zwei Ergebnisse liegen vor. In West Dunbartonshire hat das "Yes"-Lager mit 54 zu 46 Prozent gewonnen. Im Bezirk Midlothian siegt dagegen das "No"-Lager mit 56 zu 44 Prozent.

+++5.05 Uhr+++ Nach sechs Stunden Auszählung fassen wir zusammen: In 7 von 32 Stimmbezirken liegt ein Ergebnis vor. 6 Bezirke hat das "No"-Lager gewonnen. 1 Bezirk ging an das "Yes"-Lager. Insgesamt entfallen auf "Yes" bisher 172.426 Stimmen (49.1 Prozent). "No"-Stimmen bisher: 178.811 (50.9%)

+++5.00 Uhr+++ Zwei weitere Stimmbezirke sind ausgezählt - und erstmals kann das "Yes"-Lager einen Bezirk für sich verbuchen: In Dundee haben die Abspaltungs-Befürworter klar mit 57 zu 43 Prozent gewonnen. Im Bezirk Renfrewshire hat dagegen das "No"-Lager gewonnen, mit 53 zu 47 Prozent.

+++4.45 Uhr+++ Neuer Zwischenstand nach Auszählung von 5 von 32 Stimmbezirken: 55 Prozent für "No" und 45 Prozent für "Yes".

+++4.35 Uhr+++ Das war knapp. In Inverclyde im Westen Schottlands haben die Abspaltungsgegner mit 50,1 Prozent gewonnen. Das "Yes"-Lager kommt auf 49,9 Prozent. Damit steht das Ergebnis in fünf von 32 Stimmbezirken fest - überall haben sich bisher die Gegner einer Unabhängigkeit Schottlands durchgesetzt.

+++ 4.15 Uhr+++ Aktueller Zwischenstand nach 4 von 32 Stimmbezirken: 58 Prozent für "No" und 42 Prozent für "Yes".

+++4.05 Uhr+++ Überraschendes Ergebnis auf den Äußeren Hebriden, einer Inselkette vor der Westküste Schottlands: Dort hat ebenfalls das "No"-Lager gewonnen - mit 53 Prozent zu 47 Prozent. Erwartet worden war, dass dort das "Yes"-Lager siegt.

+++ 3.50 Uhr+++ Neuer Gesamt-Zwischenstand: 59 Prozent für "No" und 41 Prozent für "Yes".

+++3.45 Uhr+++ Der Trend verfestigt sich: Auf den Shetland-Inseln (der dritte von 32 Stimmbezirken) gewinnt das Lager der Unabhängigkeitsgegner mit 64 zu 33 Prozent.

+++3.20 Uhr+++ Nach der Auszählung von zwei Stimmbezirken sieht das Ergebnis so aus: 58 Prozent sind gegen die Unabhängigkeit, 42 Prozent dafür.

+++3.15 Uhr+++ Der zweite von 32 Stimmbezirken ist ausgezählt: Orkney ganz im Norden von Schottland. Auf dem Archipel in Sichtweite der schottischen Nordküste haben 67 Prozent mit "No", und nur 33 Prozent mit "Yes" gestimmt. Das ist eindeutig und bestätigt den bisherigen Trend.

+++3.00 Uhr+++ In der größten schottischen Stadt Glasgow beträgt die Wahlbeteiligung 75 Prozent. Das ist - verglichen mit anderen Regionen des Landes - wenig. Die Unabhängigkeitsbefürworter dürfte dies nicht freuen. Sie hatten auf eine hohe Beteiligung in Glasgow gehofft.

+++2.40 Uhr+++ John Curtice, Politikwissenschaftler an der Universität Strathclyde (Schottland) weist in der BBC darauf hin, dass Clackmannanshire ein vergleichsweise kleiner Verwaltungsbezirk ist und man dem Ergebnis dort nicht zu viel Gewicht beimessen sollte. Andererseits galt Clackmannanshire bisher als Hochburg der für die Unabhängigkeit kämpfenden Scottish National Party (SNP).

+++2.30 Uhr+++ Der erste von 32 Stimmbezirken ist ausgezählt und das Ergebnis ist eindeutig - gegen eine Unabhängigkeit des Landes: Im Verwaltungsbezirk Clackmannanshire im Zentrum des Landes (51 000 Einwohner) haben 54 % der Wähler mit "No" gestimmt, 46 % mit "Yes".

+++ 2.15 Uhr +++ Der britische Sender ITV berichtet über weitere Details zu den Betrugsvorwürfen in Glasgow: Demnach soll einer kleineren Zahl von Wählern beim Erscheinen im Wahllokal gesagt worden sein, sie hätten bereits abgestimmt. Die Stadtverwaltung von Glasgow geht trotz der nun laufenden Untersuchung der Vorwürfe nicht davon aus, dass sich die Bekanntgabe des Ergebnisses für Glasgow verzögert.

+++ 2.00 Uhr +++ In Glasgow soll es zu einem Fall von Wahlbetrug gekommen sein, die Polizei untersucht dies zurzeit. Allerdings scheint es sich wohl um keinen schwerwiegenden Vorfall zu handeln, es soll "nur" um zehn Stimmzettel gehen.

+++ 1.45 Uhr +++ Die Queen will sich am Freitagnachmittag zum Ergebnis des Referendums in einer schriftlichen Stellungnahme äußern, ungeachtet des Ausgangs, berichtet die BBC.

+++ 1.30 Uhr +++ Die ersten Bezirke  haben ausgezählt, wie viele Wahlberechtigte abgestimmt haben. Dort beträgt die Beteiligung zwischen 80 und 90 Prozent. Bei Briefwählern beträgt die Rücklaufquote sogar über 95 Prozent.

+++ 1.10 Uhr +++ Großbritanniens prominentester Meinungsforscher und YouGov-Chef Peter Kellner hat dem Sender Sky News gesagt, er sei zu 99 Prozent sicher, dass Schottland für den Verbleib im Vereinigten Königreich gestimmt habe - „auf die offensichtliche Gefahr hin, dass ich in acht Stunden wie ein kompletter Trottel dastehe.“ Die Erhebung am Donnerstag habe gezeigt, dass deutlich mehr Menschen von „Yes“ zu „No“ umgeschwenkt seien als umgekehrt. „Wenn wir das falsch sehen, wenn Ja gewinnt, dann machen wir etwas ziemlich falsch, und andere Meinungsforscher infolgedessen auch“, sagte Kellner.

+++ 0.40 Uhr +++ Die Umfrage von YouGov vom Wahltag sieht die Gegner der Abspaltung vorne. 54 Prozent der Befragten sagten, sie hätten mit „No“ gestimmt auf die Frage, ob Schottland unabhängig werden solle. 46 Prozent stimmten demnach mit "Yes". YouGov hatte1828 Wähler nach der Stimmabgabe sowie 800 Briefwähler befragt. Es sei aber keine traditionelle Wahltagsbefragung, betonte das Institut in der Nacht zum Freitag.

+++ 0.20 Uhr +++ Es gab zwar keine Nachwahlbefragungen, dafür eine noch am Donnerstag erhobene Umfrage des Instituts YouGov. Diese sagt eine knappe Mehrheit für den Erhalt des mehr als 300 Jahre alten Bundes von Schottland mit England voraus. Der Vorsprung scheine größer zu sein als vor zehn Tagen, sagte eine YouGov-Mitarbeiterin. „Es sieht so aus, als ob die Union uns zunächst erhalten bleibt.“

+++ 23.40 Uhr +++ Die Abstimmung verlief weitgehend friedlich, wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet. Es gab zwei Festnahmen im Umreis von Wahllokalen, einer Frau und einem Mann werden Übergriffe vorgeworfen. Bis zum späten Abend waren Helfer der Kampagnen auf den Straßen unterwegs, verteilten Flyer und versuchten, die letzten Unentschlossenen zu einem „Yes“ oder „No“ zu bewegen.

+++ 23.25 Uhr +++ Letzten Schätzungen zufolge haben rund 80 Prozent der Wahlberechtigten an dem Referendum teilgenommen. Sie hatten die Wahl zwischen „Ja“ und „Nein“ auf die Frage: „Soll Schottland ein unabhängiger Staat werden?“ Noch eine Stunde vor Schließung der Wahllokale strömten die Stimmberechtigten an die Urnen. „Dies war ein sehr voller Tag“, sagte der Leiter eines Wahllokals in der schottischen Hauptstadt Edinburgh, Peter Macvean. „Die Leute waren sehr motiviert“.

+++ 23.20 Uhr +++ Anders als bei Wahlen in Deutschland sind bei dem Referendum in Schottland keine Nachwahlbefragungen durchgeführt worden, das heißt, Bürger beim Verlassen der Wahllokale gebeten worden, für die Meinungsforschungsinstitute noch einmal abzustimmen. Somit gibt es auch keine Prognosen über den vermutlichen Wahlausgang, wie man sie aus Deutschland zum Zeitpunkt 18.00 Uhr kennt.

+++ 23.10 Uhr +++ Ein „Ja“ für die Unabhängigkeit würde ein Ende des seit mehr als 300 Jahren bestehenden Bundes mit England bedeuten. Sollten die 5,3 Millionen Schotten ihren eigenen Weg gehen, könnte dies dem britischen Premierminister David Cameron das Amt kosten. Auch an den Finanzmärkten wird der Ausgang der Abstimmung mit Spannung erwartet.

+++ 23.00 Uhr +++ Jetzt wird ausgezählt. Bis Wahlleiterin Mary Pitcaithly das Endergebnis nach Auszählung aller 32 Stimmbezirke verkündet, kann es allerdings noch etwas dauern. Die Wahlleiterin rechnet damit zwischen 7.30 Uhr bis 8.30 Uhr deutscher Zeit - es kann sich aber auch bis in den späten Vormittag hinziehen.

+++22.50 Uhr +++ Die Boxen mit den Stimmzetteln aus den 32 Stimmbezirken werden unmittelbar nach Schließung der Lokale ausgezählt und dann zur Überprüfung nach Edinburgh gebracht. Es wird die Nacht durch gezählt. Der Transport der Stimmzettel von den teils entlegenen Inseln in die Hauptstadt erfolgt mit Schiffen und Hubschraubern. Sobald einer der 32 Stimmbezirke ausgezählt ist, wird das Einzelergebnis bekanntgegeben. Hochrechnungen auf das Gesamtergebnis wird es allerdings keine geben.

+++22.30 Uhr +++ Von den Shetland-Inseln bis zur Hauptstadt Edinburgh haben am Donnerstag bis zu 4,3 Millionen Schotten in 32 Wahlbezirken darüber abgestimmt, ob Schottland nach mehr als 300 Jahren die Union mit England auflösen soll. Beide Lager mobilisierten zum Ende des Wahlkampfes noch einmal alle Kräfte. Schon am Vormittag hatten sich lange Schlangen vor den Wahllokalen gebildet. Erstmals durften Schüler im Alter von mindestens 16 Jahren mitwählen. Die Wahllokale sollen um 23.00 Uhr (deutscher Zeit) schließen.