Die Freiwillige Feuerwehr Riedenberg ist in der Kategorie „Soziales Engagement“ für den Conrad-Dietrich-Magirus-Preis nominiert. Die jährliche Weihnachtsbaum-Aktion hat die Jury überzeugt. Die Bürger küren den Sieger. Bis 19. November können sie abstimmen.

Riedenberg - Sofort schießen einem die Bilder aus dem Film „Backdraft – Männer, die durchs Feuer gehen“ in den Kopf. Bilder von knallharten Kerlen in den USA, die als Feuerwehrmänner spektakuläre Brände löschen. Nämlich dann, wenn man von dem Preis hört, den die Ehrenamtlichen der Freiwilligen Feuerwehr Riedenberg schon bald einstreichen könnten. Sie buhlen mit neun anderen lokalen Wehren um den Titel „Feuerwehrteam des Jahres“, den es mit dem Conrad-Dietrich-Magirus-Preis gibt. Dem Sieger winkt eine Reise nach New York mit dem Besuch der dortigen Berufsfeuerwehr, dem Fire Department City of New York, der größten städtischen Feuerwehr der Welt.

 

Nominiert ist die Riedenberger Abteilung in der Kategorie „Soziales Engagement“ für ihre seit 1986 bestehende Weihnachtsbaum-Aktion. Sie wurde nach dem Reaktorunglück in Tschernobyl ins Leben gerufen, um den Opfern dort zu helfen. Mittlerweile verkaufen die Ehrenamtlichen jedes Jahr am zweiten Advent gut 180 Bäume. Der Erlös, vergangenes Jahr waren es 1700 Euro, geht an lokale, soziale oder gemeinnützige Einrichtungen wie etwa die Initiative Paulinchen, die sich bundesweit für die Prävention und Nachsorge von brandverletzten Kindern engagiert. Vor Ort ging das Geld schon an die Grundschule oder die evangelische Kirchengemeinde Riedenberg. Insgesamt hat die Aktion bereits mehr als 30 000 Euro eingebracht.

Die Konkurrenz ist groß

Der nach dem Ulmer Pionier der Brandbekämpfung benannte Conrad-Dietrich-Magirus-Preis wird seit 2012 jährlich ausgeschrieben. Vergangenes Jahr auch erstmals international. Üblicherweise wird der Preis in drei Kategorien verliehen: soziales Engagement, Brandbekämpfung und Rettungseinsätze. In letzterer hat die Jury in diesem Jahr keinen Finalisten gekürt. Einfach deshalb, weil die Bewerbungen in den beiden anderen Rubriken zu stark waren, heißt es von den Juroren.

Die Konkurrenz für die Riedenberger ist groß. In der Kategorie „Soziales Engagement“ ist zum Beispiel auch die Freiwillige Feuerwehr Sigmaringen nominiert. Die Kameraden dort haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Sicherheit der Bewohner im ortsansässigen Asylbewerberheim zu erhöhen, indem sie ehrenamtlich Brandschutzunterricht geben. Die Jugendfeuerwehr im nordhessischen Deisel hat die Aktion „Laufen statt Saufen“ ins Leben gerufen. Damit will sie dem Trend entgegenwirken, dass Jugendliche sich dabei filmen, wie sie ein Bier auf Ex trinken und das im sozialen Netzwerk Facebook zur Schau stellen.

Abstimmung bis 19. November

In der Kategorie Brandbekämpfung hat es unter anderem die Feuerwehr in Marburg ins Finale geschafft. Dort war in einem zwölfgeschossigen Wohnhaus Feuer ausgebrochen. Viele der 220 Bewohner konnten aufgrund der ungewöhnlich starken Rauchentwicklung nicht mehr nach draußen in Sicherheit gelangen. Die Feuerwehrleute konnten alle Bewohner über die Flure und über Drehleitern aus dem stark verrauchten Haus retten.

Den Gewinner kürt nun nicht mehr die Jury, sondern die Öffentlichkeit. Noch bis zum 19. November kann jeder Bürger online für die Nominierten abstimmen. Am 21. November fahren alle zur großen Final-Gala nach Ulm und erfahren dort live, wer die Conrad-Dietrich-Magirus-Statue sein eigen nennen und natürlich die aufregende Reise zu den Männern, die durchs Feuer gehen, antreten darf.