Der NSU-Prozess ist nach mehr als vier Jahren auf der Zielgeraden - doch vorher geht es noch einmal in eine Sommerpause. Wo genau steht der Prozess jetzt und wie geht es weiter? Fragen und Antworten.

München - Es scheint fast so etwas wie Ferienstimmung in der Luft zu liegen an diesem 379. Verhandlungstag im NSU-Prozess, dem fünften Tag des Anklage-Plädoyers und letzten Sitzungstag vor der Sommerpause des Gerichts. Beate Zschäpe trägt ein rot-orangenes, sommerliches Shirt mit kurzen Ärmeln, ein ungewohnt luftiges Outfit. Rechtsanwalt Wolfgang Stahl erscheint in weißer Hose unter seriösem Jackett.

 

Und vor den Ferien ist auch die Ehefrau des mutmaßlichen Waffenbeschaffers für den „Nationalsozialistischen Untergrund“, Ralf Wohlleben, da: Sie betritt den Saal, nachdem die Fotografen ihn verlassen mussten, schlängelt sich an den Plätzen der Verteidiger vorbei, streichelt ihrem Mann über die Schulter, küsst ihn zur Begrüßung auf den Mund.

Wenig später setzt die Bundesanwaltschaft ihr Plädoyer fort - es sind die letzten Stunden vor der Sommerpause. Einige Fragen und Antworten zum Prozess, der auf der Zielgeraden ist:

Der Prozess geht in seine wohl letzte Sommerpause. Aber warum mitten im Plädoyer der Bundesanwaltschaft?

Die Prozesstage werden vom Gericht schon viele Monate im Voraus festgelegt - inklusive der vierwöchigen Verhandlungspause im Sommer. Kurzfristig sind an diesem Plan keine Änderungen möglich. Deshalb kann die Anklage ihr Plädoyer erst nach den Gerichtsferien beenden.