Der Landtagspräsident Guido Wolf nimmt Kinder in der Stadtbücherei mit auf eine „Reise in den Landtag“. Die jetzt erschienene gleichnamige Broschüre soll Kindern die Welt der Politik erklären und schmackhaft machen.

Nürtingen - Politik ist bisweilen ein ziemlich trockenes Brot. Um es Schülern schmackhaft zu machen, hat der Landtag nun eine 27 Seiten umfassende Broschüre herausgebracht. Der Landtagspräsident Guido Wolf hat Jungen und Mädchen während der Nürtinger Kinder- und Jugendkulturwoche die „Reise in den Landtag“ vorgestellt.

 

In der von Tino Bussalb erfundenen und illustrierten Geschichte müssen Max und Bea einen Aufsatz über Politik schreiben. Das Geschwisterpaar brütet über der Aufgabe, da landet plötzlich ein Ufo im Garten. Ein Außerirdischer steigt aus und wundert sich, dass hier „ja alles wie am Schnürchen läuft“. Damit alles gut funktioniert, gibt es die Politik, erklären Max und Bea dem Fremden und laden ihn zu einer nächtlichen Exkursion zum Stuttgarter Landtagsgebäude ein.

Guido Wolf schlüpft in die Rolle der Wappentiere

Drinnen sticht ihnen als erstes das Landeswappen ins Auge. Plötzlich wird der Hirsch lebendig, springt vom Wappen herunter und bringt gemeinsam mit dem Greif den Besuchern das kleine politische Einmaleins bei. Nun schlüpft der frühere Nürtinger Kulturbürgermeister Guido Wolf in die Rolle der Wappentiere. „Im Plenarsaal sitzen die Abgeordneten“, liest er den Part des Hirschs. Doch Wolf, der in seiner Freizeit feinsinnig-humorvolle Gedichte schreibt, ist um persönliche Ergänzungen nicht verlegen. „Das sind keine Kinder, sondern in der Regel erwachsene Menschen“, sagt er. Kann der Außerirdische selbst in die Politik gehen? „Es kommt auch vor, dass Außerirdische Abgeordnete werden, aber das ist eher die Ausnahme“, scherzt Wolf. Im Ernst: eine Voraussetzung für ein Mandat ist ein Wohnsitz im Ländle.

Der Landtagspräsident will Ministerpräsident werden

Die Landesregierung, Wahlen, der Arbeitsalltag von Abgeordneten: all dies erklärt die bunt bebilderte Broschüre. Und auch die Gruppenbildung im Parlament vermittelt sie anschaulich . „Die Abgeordneten einer Partei bilden eine Mannschaft. Diese nennt man Fraktion“, sagt der Hirsch, beziehungsweise der Wolf. Das Ufo ist weggeflogen, und Max und Bea sind wieder zu Hause. Da bemerken sie, dass alles was sie in dieser Nacht erlebt haben, in Aufsatzform in ihrem Heft steht.

Auf ein Happy End hofft auch Guido Wolf. „Man darf den Präsidenten des Landtags nicht mit dem Ministerpräsidenten verwechseln“, sagt der Hirsch in der Broschüre. Dabei strebt Wolf bekanntlich 2016 das höchste politische Amt im Land an. Um dieses Märchen wahr werden zu lassen, muss er sich in der CDU allerdings erst einmal gegen Thomas Strobl durchsetzen, der ebenfalls für das Amt kandidieren will.