Nach einem Feuer sind zwei Hütten auf dem Nürtinger Weihnachtsmarkt zerstört worden. Beinahe wäre der Brand auf ein dahinterliegendes Haus übergegriffen.

Böblingen : Ulrich Stolte (uls)

Nürtingen - Knapp an einer Katastrophe vorbeigeschrammt ist die Altstadt in Nürtingen. Am Montag früh um 9.11 Uhr hatte sich am Weihnachtsmarkt der Stand eines Anbieters von Pizza und Nudeln entzündet. Das Holzhäuschen stand im sogenannten Höfle an der Markstraße, direkt neben der Stadtkirche St. Laurentius. Obwohl die Feuerwehr nur sechs Minuten brauchte, um vor Ort zu sein, brannte eine Hütte lichterloh ab. Die Nachbarhütte wurde schwer beschädigt. Das Fachwerkhaus hinter dem Höfle wird gerade saniert, und deswegen waren große Plastikplanen vor die Fassade gespannt. Die Flammen griffen weiter aus, und die Plastikplanen begannen zu schmelzen.

 

„Mir kam es vor wie eine Ewigkeit“ schildert ein Zeuge die Zeit bis zum Eintreffen der Feuerwehr. Sie kam jedoch noch rechtzeitig, um zu verhindern, dass der Brand auf das Nachbarhaus übergriff. Dass die Wehrmänner überhaupt so schnell alarmiert wurden, ist nur einem glücklichen Zufall zu verdanken, denn normalerweise wäre um 9 Uhr am Morgen, als der Brand ausbrach, niemand vor Ort gewesen. Doch an diesem Tag hatte genau gegenüber der Brandstelle ein neuer Marktbeschicker eröffnet, weswegen er früher gekommen war, um seinen Stand einzuräumen. Er war es auch, der die Flammen als erster bemerkte und die Feuerwehr rief.

Dennoch sei es eine Sache von Sekunden gewesen, dass die Nürtinger Altstadt noch einmal glimpflich davonkam, berichtet Bärbel Igel-Goll, die als Leiterin des Amtes für Stadtmarketing, Wirtschaft und Tourismus für die Organisation des Weihnachtsmarktmarkts zuständig ist. „Wenn es länger gedauert hätte, wäre es zu einer Katastrophe gekommen.“

Die Brandursache ist vermutlich ein technischer Defekt an den Geräten des Standes gewesen. Kurz nachdem die Feuerwehr abrückte, hatte Bärbel Igel-Goll schon jeden verfügbaren Bauhofmitarbeiter hergeholt, um die Brandreste zu beseitigen. Die Standbesitzer waren zu geschockt, um den Betrieb wieder aufnehmen zu können, außerdem waren alle ihre technischen Geräte verbrannt. Deshalb konzentrierten sich die Bemühungen auf den teils zerstörten Nachbarstand von einem Bäcker.

Unter allen Umständen wollte Bärbel Igel-Goll dem Bäcker ermöglichen, seinen Stand weiter zuführen. Bei der Nachbargemeinde Oberboihingen fand sie einen Ersatzstand, der gerade nicht gebraucht wurde. Inzwischen war die Zahl der Bauhofmitarbeiter auf zehn angestiegen. Innerhalb von wenigen Stunden schafften sie den Stand herbei und bauten ihn auf. Gegen 13 Uhr stand der Ersatz an Ort und Stelle.