Bei einer Kistenabfahrt beweisen Kinder, Jugendliche und Erwachsene Geschick. Wegen widriger Bedingungen haben die Veranstalter die Strecke verkürzt.

Nürtingen - Was tun, wenn ein mit viel Energie und Vorfreude vorbereitetes Rennen in Anbetracht des Wetterberichts ins Wasser zu fallen droht? Die Organisatoren der Nürtinger Kistenabfahrt haben am 1. Mai den Start einfach etwas vorgezogen, um das Ereignis bei leichtem Regen doch noch durchzuziehen.

 

Dass die Veranstalter vom Trägerverein freies Kinderhaus am 1. Mai die Strecke im Gewerbegebiet Hohes Gestade aus Sicherheitsgründen etwas verkürzen mussten, hat dem Spaß dabei keinen Abbruch getan. Auf nassem Asphalt bewiesen die Mädchen und Jungen am Steuer ihrer selbst gebauten Kisten viel Geschick und sausten die leicht abfallende Straße hinunter, um im Ziel ihre Gefährte sicher zum Stillstand zu bringen.

Eine Dampfwalze scheppert mit Getöse den Berg hinunter

Geschicklichkeit der rund 20 Starter war indessen nicht nur beim Rennen selbst, sondern bereits im Vorfeld beim Bau der Kisten gefragt. In der Kinder-Kultur-Werkstatt und in der Jugendwerkstatt auf dem Areal der Nürtinger Alten Seegrasspinnerei schraubten und schweißten die Teilnehmer unter Anleitung an ihren Gefährten. Und so entstanden aus verschiedenen Teilen von Fahrrädern und Anhängern – teilweise auch unter Verwendung von Holzteilen – abenteuerlich anmutende Gefährte der Marke Eigenbau, die nicht nur flott und sicher den Buckel hinunterfuhren, sondern sich im Zieleinlauf auch leicht wieder abbremsen ließen.

Besonders ins Auge stach – auch weil nicht zu überhören – eine Dampfwalze aus Metall. Gebaut hat dieses Monstrum Ralf Kuder. Der Betreuer der Jugendwerkstatt ließ es sich nicht nehmen, die Walze unter lautem Scheppern eigenhändig ins Ziel zu steuern. Die Zuschauer an der Rennstrecke dankten ihm die Fahrt mit viel Applaus.

Eine Baustelle hat ein Rennen in der Innenstadt verhindert

Für eine leichtere Erreichbarkeit hätten die Veranstalter die Kistenabfahrt eigentlich lieber mitten in der Innenstadt gestartet. Doch wegen Bauarbeiten für die Hochschule stand die gewünschte Strecke in der Lampert- und in der Heiligkreuzstraße diesmal nicht zur Verfügung. Die Verlegung hatte aber auch einen Vorteil. Die Gartenbaufirma Bühler stellte ihr Gebäude unter anderem für die Toilettennutzung zur Verfügung. Weitere Unterstützung erfuhr der Trägerverein Freies Kinderhaus von Rotaract – der Jugendorganisation der Rotarier. Schließlich trug auch die Kulturkantine zum Gelingen der Veranstaltung bei. Denn Speisen vom Grill ließ die Anwesenden das Regenwetter vergessen.