Die Bundesstraße zwischen Großbettlingen und Nürtingen wird zwei Monate lang komplett gesperrt. Einzelhändler sorgen sich um ihr Weihnachtsgeschäft. Die Stadt versucht, Autofahrer und Anwohner zu beruhigen.

Die Umleitungsschilder werden von Donnerstag, 23. Oktober, an aufgestellt. Ernst wird es dann am Montag. Vom 27. Oktober an können Autofahrer voraussichtlich zwei Monate lang nicht mehr, wie gewohnt, zwischen Nürtingen und Großbettlingen hin- und herfahren. Der Grund für die Sperrung sind Sanierungsarbeiten am Belag der B 313. Außerdem wird an der Einmündung der B 313 zur Südtangente eine neue Zufahrt zum geplanten Gewerbegebiet Großer Forst gebaut. Die Umleitung erfolgt weiträumig auf den Bundesstraßen 312 und 297 über Metzingen. Nach den zwei Monaten Sperrung ist die Strecke noch zusätzlich einen Monat halbseitig gesperrt.

 

Neckarhausen bleibt ein Nadelöhr

Mit einer halbseitigen Sperrung der Straße finden sich Autofahrer schon seit gut zwei Wochen ab. Viele Verkehrsteilnehmer standen im Stau, durch die Umleitung kam es besonders im Berufsverkehr auch im Teilort Neckarhausen zu langen Staus. Die Nerven von Autofahrern und Anwohnern lagen blank. Erboste Bürger riefen beim Rathaus an, um sich zu beschweren, und in sozialen Netzwerken ging ein Shitstorm auf die Stadtverwaltung und das Regierungspräsidium hernieder.

Vor der Vollsperrung versucht nun das Nürtinger Rathaus, die Gemüter zu beruhigen. „Wir haben weder Kosten noch Mühen gescheut, um die Auswirkungen der Baumaßnahme zu mildern“, wird Stefan Schneider, der Geschäftsführer des Gewerbezweckverbands Wirtschaftsraum Nürtingen in einer Mitteilung der Stadt zitiert. Um die Verkehrsströme möglichst gut zu entzerren, seien drei Ampelanlagen in Neckarhausen neu justiert worden. So könne das zusätzliche Verkehrsaufkommen auf der B 297 besser abfließen – dafür müssten allerdings Fußgänger und Abbieger aus und in Richtung Raidwangen etwas länger auf ihre Grünphase warten. Indessen sei die Schlesierstraße im Enzenhardt zu eng, um sie als Entlastungsstrecke freizugeben.

OB Otmar Heirich: Stadt ist problemlos erreichbar

Sorgen machen sich auch die Einzelhändler wegen möglichen Beeinträchtigungen ihres Weihnachtsgeschäfts. „Nürtingen bleibt eine attraktive Einkaufsstadt und ist außerhalb der Stoßzeiten auch problemlos zu erreichen“, wirbt indessen Otmar Heirich um Weihnachtskunden und Besucher des Weihnachtsmarkts. Der Oberbürgermeister bittet um Verständnis. Nach Beendigung der Baumaßnahme herrsche auf viele Jahre hinaus Ruhe.