Die Stuttgarter Künstlerin Niko Grindler stellt in den Räumen der Fritz und Hildegard Ruoff Stiftung aus. Ihre Arbeiten suchen den Dialog mit dem Publikum und der Umgebung.

Nürtingen - Mit den Worten „Ich begrüße sie alle, die Freude an der Kunst haben, die Freude an der Stiftung haben und die Freude am Leben haben“ hat Hildegard Ruoff, die Hausherrin der Fritz und Hildegard Ruoff Stiftung, am Sonntag die mehr als hundert Gäste zur ersten Sonderausstellung des Jahres in den Stiftungsräumen in Nürtingen begrüßt.

 

Worte, die banal sein mögen, die aber aus dem Mund der 97 Jahre alten Grande Dame der Nürtinger Kunstszene einen besonderen Klang bekommen. „Freude am Leben“, wenn auch nur auf Zeit, versprühen nun in ihrem Haus die Werke der an der Hochschule für Bildende Künste in Kassel ausgebildeten und in Stuttgart arbeitenden Künstlerin Niko Grindler.

Abgeerntete Getreidefelder im Herbst

Wären die Gäste nicht so zahlreich erschienen, dann hätten sie gespürt, dass die Räume trotz der insgesamt 60 von der Künstlerin ausgestellten Arbeiten nicht überladen wirkten. Weniger an der Zahl, hätten sie deren Zwiesprache mit der Raumatmosphäre und dem Sonnenlicht lauschen können. Und sie hätten gefühlt, wie die feine Textur der nebelartig weiß gehaltenen Arbeiten auf den Betrachter wirkt, als würde er aus der Vogelschau auf abgeerntete Getreidefelder im Herbst schauen. Und schließlich hätten sie, weniger zahlreich, auch dem Drang nachgeben können, über die haptischen Arbeiten zu streichen, die im Dialog zwischen Stift und Nadel entstanden sind.

Aber die Gäste waren nun mal zahlreich erschienen– das gehört sich so, wenn Hildegard Ruoff in ihr kleines, aber feines „Wohnzimmer“ einlädt – und so mussten sie sich damit begnügen, den launigen Einführungsworten von Christian Gögger, dem Kurator des Kunstvereins Esslingen, einfach Glauben zu schenken. Wer ganz in Ruhe spüren und erfahren, aber bitte nicht anfassen will, dem seien die Öffnungszeiten des Hauses ans Herz gelegt.

Die Arbeiten von Niko Grindler sind noch bis zum 7. April jeweils donnerstags von 15 bis 18 Uhr und sonntags von 14 bis 18 Uhr in der Stiftung Ruoff in der Schellingstraße 12 in Nürtingen zu sehen. Führungen durch die Sonderausstellung stehen am Donnerstag, 30. März, um 18 Uhr und am Sonntag, 30. April, um 15 Uhr auf dem Programm.