Die SPD-Basis kürt den Ex-Minister Nils Schmid in Nürtingen zu ihrem Kandidaten für die Bundestagswahl. Der Landtagsabgeordnete nimmt damit den Platz von Rainer Arnold ein, der nach 18 Jahren in Berlin dem Deutschen Bundestag den Rücken kehrt.

Nürtingen - Der SPD-Kreisvorstand hatte ihn schon vor Wochen auf den Schild gehoben. Jetzt hat die Nominierungsversammlung der SPD im Wahlkreis Nürtingen auch der Form genüge getan und Nils Schmid als Direktkandidaten für die Bundestagswahl 2017 nominiert.

 

Im Kleinen Saal der Nürtinger Stadthalle vereinigte der 43 Jahre alte Hoffnungsträger 50 Ja-Stimmen – bei zwei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen – auf sich. Der Landtagsabgeordnete nimmt damit den Platz von Rainer Arnold ein, der nach 18 Jahren in Berlin dem Deutschen Bundestag den Rücken kehrt. Der 66 Jahre alte Arnold ist verteidigungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. Er hatte seinen Rückzug damit begründet, dass er einem Generationenwechsel in der Partei den Weg bereiten wolle.

Nils Schmid war bis zum Sommer dieses Jahres SPD-Parteivorsitzender in Baden-Württemberg. Bevor er in den Wahlkreis Reutlingen wechselte, hatte er ein Landtagsmandat für den Wahlkreis Nürtingen innegehabt. Unterm Strich kann der gelernte Jurist auf 20 Jahre politischer Arbeit im Landesparlament zurückblicken. In der rot-grünen Regierungskoalition war Nils Schmid Minister für Wirtschaft und Finanzen und Stellvertreter des Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen). In Nürtingen war Schmid zudem lange Vorsitzender des SPD-Ortsvereins.

Die Wahrscheinlichkeit, dass der Wahlkreis-Bewerber das Ticket nach Berlin löst, ist groß. Es wird erwartet, dass der prominente Kandidat einen sicheren Platz auf der Landesliste seiner Partei bekommt. Das Direktmandat im Wahlkreis Nürtingen hat seit dem Jahr 2002 der CDU-Abgeordnete Michael Hennrich inne.