Die Tiefgarage beim Bürgerhaus Sonne in Sielmingen kann bei Veranstaltungen immer noch nicht genutzt werden. Die Mitglieder des Sängerbunds, des Musikvereins sowie des Akkordeon- und Handharmonika-Clubs regen sich darüber auf.

Sielmingen - Die Hobbymusiker und -sänger sind sauer. Immer wieder, wenn sie abends zur Probe in das Bürgerhaus Sonne fahren, ist die dortige Tiefgarage nicht nutzbar. Vor den Plätzen, die der Stadt und damit auch den Vereinen abends und am Wochenende zur Verfügung stehen sollten, hängt dann eine Kette.

 

Betroffen sind die Mitglieder des Akkordeon- und Handharmonika-Clubs (AHC), des Musikvereins und des Sängerbunds Sielmingen. Deren Vorsitzende können von der Kette in der Garage inzwischen ein Lied singen. In diesem Jahr konnte die Tiefgarage von den Sängern und Musikern noch nicht genutzt werden.

Dabei ist ein möglichst kurzer Fußweg vom Auto zum Bürgerhaus gerade für sie besonders wichtig. „Wir haben viele ältere Sänger, die gehbehindert sind“, sagt die Vorsitzende des Sielminger Gesangvereins, Ingeborg Gehrung. Und die Musiker des AHC und des Musikvereins müssen ihre Instrumente vom Auto zum Bürgerhaus tragen. „So ein Akkordeon wiegt zwischen 15 und 20 Kilogramm“, sagt der AHC-Vorsitzende Wolfgang Pascher.

„Leute regen sich auf“

„Die Leute regen sich auf. Die müssen ihre Instrumente durch halb Sielmingen schleppen“, erklärt er. Erst am Freitag sei die, wie er sagt, „sehr unglückliche Situation in der Tiefgarage“ Thema während der Hauptversammlung des AHC gewesen. „Das ist kein guter Zustand“, meint auch Ingeborg Gehrung, „die Leute regen sich richtig auf.“ Offenbar schließe der Hausmeister die Kette rechtzeitig auf. Dann komme aber jemand, der das Vorhängeschloss wieder schließe. Nach Einschätzung des Vorsitzenden des Musikvereins, Udo Becker, handelt es sich dabei um einen Dauernutzer der Tiefgarage. Becker hat zwar Verständnis dafür, dass die Leute, die dort einen Stellplatz ihr Eigen nennen, keine ungebetenen Parker in der Garage haben wollen.

Bei den Mitgliedern der Vereine handelt es sich aber um berechtigte Stellplatz-Nutzer. Sie können ihr Nutzungsrecht aus der bestehenden Nutzungsordnung herleiten. Demnach darf die Stadt, die an dem Gebäude Miteigentum hat, die 17 Stellplätze montags bis freitags von 18.30 bis 8 Uhr und von samstags 13 bis montags 8 Uhr nutzen. Die Stadt wiederum gestattet allen Besuchern von Veranstaltungen im Bürgerhaus ihre Autos in der Garage abzustellen.

„Hausmeister sehr verlässlich“

„Zu diesen Veranstaltungen gehören auch die Proben der Vereine“, sagt der Leiter des Amtes für Familie, Schulen und Vereine, Jens Theobaldt. Der Hausmeister schließe die Kette immer auf. „Der Mann ist sehr verlässlich“, sagt Theobaldt. Offenbar werde sie dann aber wieder von einem Unbekannten verschlossen. Einen Schlüssel zu dem Vorhängeschloss haben auch die Eigentümer der anderen Stellplätze. Theobaldt will nun den Verwalter und Miteigentümer der Garage, die Gesellschaft für Wohnungs- und Gewerbebau (GWG), auffordern, dafür zu sorgen, dass die Stadt ihr Nutzungsrecht wahrnehmen kann. Ingeborg Gehrung hat schon erwogen, sich auf die Lauer zu legen, um den Täter ertappen zu können. Sie ist jedoch wieder davon abgekommen. „Schließlich bin ich nicht der Hilfssheriff der Stadt“, sagt sie.