Der Amtsinhaber will es noch mal wissen, der Jurist Frank Nopper möchte bei der Wahl am 4. Februar als Backnanger Oberbürgermeister bestätigt werden.

Rems-Murr/ Ludwigsburg: Martin Tschepe (art)

Backnang - Frank Nopper ist seit bald 16 Jahren Oberbürgermeister der Stadt Backnang. Und das möchte der 56-jährige promovierte Jurist gerne weitere acht Jahre bleiben. Nopper hat jetzt im Gemeinderat angekündigt, dass er bei der OB-Wahl im Februar kommenden Jahres erneut antritt. „Aller guten Ding sind drei“, erklärte er mit Blick auf seine zweite Amtszeit, die am 31. März 2018 zu Ende geht.

 

Ein befreundeter ehemaliger Oberbürgermeister einer anderen Stadt habe ihm einmal erklärt: „Wenn du nicht mehr voll und ganz für deine Stadt brennst, musst du aufhören“, erzählt Frank Nopper. Er könne den Stadträten „ohne längeres Nachdenken mitteilen: Ich brenne weiterhin mit heißem Herzen für Backnang – vielleicht sogar noch mehr als in den Anfangsjahren.“ Er fühle sich „mindestens zehn Jahre jünger“, habe jede Menge frische Ideen – „mehr als Teilen der Verwaltung manchmal lieb ist“ – und einen langen Atem, verspricht Nopper.

Die Wiederwahl im Jahr 2010 hat er souverän gewonnen

Die Vorsitzende der CDU-Fraktion im Backnanger Gemeinderat, Ute Ulfert, sagte unmittelbar nach der Ankündigung: „Wir würden uns sehr freuen, den Erfolgskurs weiter zusammen fortzusetzen.“ OB Nopper könne sehr hartnäckig sein, und „er gibt niemals auf“.

Der Gemeinderat hat beschlossen, dass die Wahl des neuen Oberbürgermeisters am Sonntag, 4. Februar, stattfindet. Falls keiner der Kandidaten die absolute Mehrheit erzielen sollte, würde die zweite Runde der Wahl am Sonntag, 18. Februar, erfolgen. Die Stelle soll am 20. Oktober ausgeschrieben werden, im Staatsanzeiger, in der Backnanger Kreiszeitung sowie in der Stuttgarter Zeitung und in den Stuttgarter Nachrichten.

Der Amtsinhaber Nopper hatte im Jahr 2002 den SPD-Mann Jürgen Schmidt vom OB-Amtssessel verdrängt. Damals benötigte er noch einen zweiten Wahlgang. Seither sitzt Nopper fest im Sattel. Seine Wiederwahl im Jahr 2010 hat er souverän gewonnen. Alle Beobachter gehen davon aus, dass es ein Gegenkandidat bei der Wahl im Februar sehr schwer haben dürfte, zumal die allgemeine Bilanz nicht gegen ihn spricht: Unter Noppers Regie sind in den vergangenen knapp 16 Jahren einige Projekte gestemmt worden – etwa der Bau des neuen Hallenbads. Die Stadt Backnang steht derzeit finanziell so gut da wie selten, die Einwohnerzahl wächst. Der Einzelhandel in der Innenstadt läuft ordentlich, es gibt weniger Leerstände als früher. Nopper bringt die Stadt immer wieder mit Aktionen und Veranstaltungen ins Gespräch, etwa mit den gut besuchten Wirtschaftsgesprächen.

Die herbste Enttäuschung: das Aus für die Kreisklinik

Der OB musste aber auch Niederlagen einstecken. Die herbste Enttäuschung war sicherlich das Aus für die Backnanger Kreisklinik. Umweltschützer werfen ihm vor, er nehme den Hochwasserschutz nicht so genau. Die Stadt verstoße mitunter gegen geltendes Recht. Mit Blick auf den kürzlich eröffneten Annonaygarten musste Nopper dieses Vergehen eingestehen.

Zu den künftigen Projekten, die Nopper gerne in einer dritten Amtszeit verwirklichen würde, gehören unter anderem der Neubau des Bahnhofs und die Bebauung der Oberen Walke an der Murr.

Schulteswahlen im Jahr 2018

Oberbürgermeister
Am 31. März kommenden Jahres enden exakt am gleichen Tag die Amtszeiten von OB Frank Nopper in Backnang und die von OB Hartmut Holzwarth in Winnenden. In Winnenden wird am 21. Januar gewählt. Auch Holzwarth tritt wieder an.

Bürgermeister
In Schwaikheim endet die Amtsperiode von Gerhard Häuser am 10. März, in Kirchberg, die von Frank Hornek am 31. März, Wahltag ist der 4. Februar. Ebenfalls Ende März ist die Amtszeit von Andreas Schaffer in Plüderhausen zu Ende, die Wahl ist am 25. Februar. Ende Mai sind die Amtsperioden von Jörg Hetzinger (Urbach) und Thomas Bernlöhr (Welzheim) zu Ende, am 30. November läuft die Amtsperiode von Hans-Jörg Weinbrenner in Aspach ab. Häuser, Hornek und Schaffer haben wie Bernlöhr bereits angekündigt, sich wieder zur Wahl stellen zu wollen.