Der „Pirat" Volker Dyken aus Backnang will bei der OB-Wahl am 4. Februar in Backnang gegen den Amtsinhaber Frank Nopper (CDU) antreten.

Rems-Murr/ Ludwigsburg: Martin Tschepe (art)

Backnang - Er weiß, dass er nicht die allergrößten Chancen haben dürfte – trotzdem hat der Piratenpolitiker Volker Dyken (48) jetzt angekündigt, dass er bei der OB-Wahl am 4. Februar in seinem Wohnort Backnang gegen den Amtsinhaber Frank Nopper (56) antreten will. „Demokratie lebt von der Auswahl“, erklärt der Mathe-, Physik- und Chemielehrer, der an einer kaufmännischen Schule in Waiblingen arbeitet. Es müsse einen Gegenkandidaten geben, so der Vater von drei Kindern, der von sich sagt: „Ich habe Spaß an der Politik.“ Dyken hat bei der Landtagswahl 2011 in Backnang kandidiert, bei der Bundestagswahl 2013 in Waiblingen und bei der Landtagswahl 2016 in Schwäbisch Gmünd.

 

Seit 2009 ist Dyken ein „Pirat“, weil die Partei für mehr Bürgerbeteiligung und für das bedingungslose Grundeinkommen eintrete. In Backnang wolle er sich für die Senkung der Kindergartengebühren einsetzen, eventuell sogar für die Abschaffung. Zunächst muss der Mann, der den fest im Sattel sitzenden Amtsinhaber herausfordern möchte, 50 Unterstützerunterschriften sammeln.

CDU: Nopper ist anerkannt und geschätzt

Frank Nopper hatte kürzlich im Gemeinderat angekündigt, dass er nochmals antreten werde (wir berichteten). „Aller guten Ding sind drei“, so der OB, dessen zweite Amtszeit am 31. März 2018 endet. Er könne den Stadträten „ohne längeres Nachdenken mitteilen: Ich brenne weiterhin mit heißem Herzen für Backnang.“

Die Vorsitzende der Christdemokraten im Backnanger Gemeinderat, Ute Ulfert, hatte unmittelbar nach dieser Ankündigung erklärt: „Wir würden uns sehr freuen, den Erfolgskurs weiter zusammen fortzusetzen.“ Backnang habe sich „sehr positiv entwickelt“, so Ulfert, der OB sei bei vielen Bürgern anerkannt und geschätzt.

Erfolglose Kandidatensuche der Grünen

Nopper genießt bei allen Fraktionen Ansehen. Der SPD-Fraktionschef Heinz Franke sagt auf Anfrage, Nopper sei ein engagierter OB, der Backnang „gut und erfolgreich“ repräsentiere. Der Sozialdemokrat wünscht sich aber „größere Sensibilität“ für soziale Themen. Charlotte Klinghoffer vom Bürgerforum erklärt, ihre Fraktion sehe die erneute Kandidatur Noppers „sehr positiv“, speziell wegen dessen „konsequenter Haltung“ bei den Themen Sicherheit und Ordnung. Lutz-Dietrich Schweizer von der Christlichen Initiative Backnang sagt, er würde sich auf eine weitere Zusammenarbeit freuen. Wolfgang Schwalbe von der Unabhängigen Bürgervereinigung: „Herr Nopper hat meine Unterstützung.“

Einzig die Grünen hatten versucht, einen Gegenkandidaten zu finden – ohne Erfolg. Der Fraktionsvorsitzende Willy Härtner hatte auch auf Facebook einen Aufruf gestartet, was ihm außer ein paar bösen Kommentaren von anderen Stadträten aber nichts einbrachte.

Schulteswahlen im Jahr 2018

Oberbürgermeister
Die Amtszeit des Winnender Oberbürgermeister Hartmut Holzwarth endet am 31. März des kommenden Jahres, am gleichen Tag jene von OB Frank Nopper in Backnang. In Winnenden wird bereits am 21. Januar gewählt. Auch Holzwarth tritt bei der Wahl wieder an.

Bürgermeister
In Schwaikheim endet die Amtsperiode von Bürgermeister Gerhard Häuser am 10. März, die Neuwahl ist für den 28. Januar terminiert. In Kirchberg läuft die von Frank Hornek am 31. März aus, Wahltag ist dort der 4. Februar. Ebenfalls Ende März ist die Amtszeit von Andreas Schaffer in Plüderhausen zu Ende, die Wahl ist am 25. Februar. Ende Mai sind die Amtsperioden von Jörg Hetzinger (Urbach) und Thomas Bernlöhr (Welzheim) zu Ende, am 30. November läuft die Amtsperiode von Hans-Jörg Weinbrenner in Aspach ab, die Wahltermine stehen noch nicht fest. Häuser, Hornek, Schaffer und Bernlöhr haben angekündigt, sich wieder zur Wahl zu stellen.