Der Erfolg von Christoph Traub bei der OB-Wahl verdient Respekt. Doch gewählt wurde in Filderstadt nicht nur der CDU-Kandidat. Vor allem wurde die Amtsinhaberin abgewählt.

Rems-Murr: Sascha Schmierer (sas)

Filderstadt - Bei der Präsentation der Stimmenzahlen in der Filharmonie war am Sonntag im Publikum vereinzelt von einer „Sensation“ die Rede. Doch überraschend ist an der OB-Wahl in Filderstadt nur der große Abstand zwischen der Amtsinhaberin und ihrem Herausforderer. Dass Christoph Traub gute Chancen hatte, seine Vorgängerin zu beerben, war schon vor dem Urnengang klar. Und dass die Rathauschefin – in konservativen Kreisen vor acht Jahren unverblümt als „Betriebsunfall“ bezeichnet – nicht allzu fest im Sattel sitzt, dürfte nicht nur Rathaus-Insidern bekannt sein. Zu spröde war ihr Auftritt, zu rüde ihr interner Führungsstil, zu groß die Enttäuschung, die sie in ihrer achtjährigen Amtszeit in der Bürgerschaft hinterlassen hat. Gewählt wurde am Sonntag zwar auch Christoph Traub. Vor allem wurde Gabriele Dönig-Poppensieker nicht mehr gewählt.

 

Im bürgerlichen Lager galt die Wahl als „Betriebsunfall“

Nur mit einem neuen Politikstil zahlt sich der Wechsel aus

Diese Erkenntnis muss den Erfolg nicht schmälern, den der CDU-Kandidat am Sonntag errungen hat. 51 Prozent im ersten Wahlgang verdienen Respekt – zumal gleich mehrere Kandidaten im gleichen Teich fischten. Das deutliche Ergebnis muss für Traub dennoch eine Verpflichtung sein, nicht die gleichen Fehler zu machen wie seine Vorgängerin – und mit dem Wechsel auch einen neuen Politikstil im Rathaus einkehren zu lassen.