CDU, Freie Wähler und FDP machen unter einem Dach Wahlkampf für Sebastian Turner. Dafür haben sie den Verein „Bürger-OB Sebastian Turner“ gegründet.

Stuttgart - CDU, Freie Wähler und FDP haben am Mittwoch den Verein „Bürger-OB Sebastian Turner“ aus der Taufe gehoben. Zweck des Zusammenschlusses, der demnächst beim Amtsgericht eingetragen werden soll, ist es laut Satzung, den parteilosen Unternehmer als gemeinsamen Kandidaten des bürgerlichen Lagers für das Amt des Oberbürgermeisters zu unterstützen. „Wir sind überzeugt davon, dass Sebastian Turner der Richtige ist“, erklärte der CDU-Kreisvorsitzende Stefan Kaufmann. Neben Kaufmann zählen auch die Parteichefs Peter Aichinger (Freie Wähler), Armin Serwani (FDP) sowie die Fraktionschefs im Gemeinderat Alexander Kotz (CDU), Jürgen Zeeb (Freie Wähler) und Bernd Klingler (FDP) zu den Gründungsmitgliedern des Vereins. Die siebte im Bunde der Gründungsmitglieder ist die frühere CDU-Stadträtin Stefanie Schorn, die auch als Pressesprecherin fungiert.

 

Der neue Verein soll die gemeinsame Wahlkampagne koordinieren, die von CDU-Chef Kaufmann geleitet wird. Auch eine gemeinsame Wahlkampffinanzierung unter dem Vereinsdach ist geplant. Dabei mithelfen soll ein Kuratorium, das aus namhaften Persönlichkeiten besteht und „insbesondere bei der Schaffung einer ausreichenden finanziellen Basis für die Vereinsarbeit mitwirken“ wird.

Der Bewerber selbst, kooptiertes Vorstandsmitglied im Verein, äußerte sich erfreut über die Initiative: „Ich habe mir diesen Verein gewünscht, der als Plattform für meine Unterstützer dienen soll.“ Mitarbeiten sollen dort auch Vertreter von Wählerinitiativen für Turner. Mitgliedsbeiträge sollen laut Satzung nicht erhoben werden.

Am kommenden Sonntag will sich Sebastian Turner zudem als OB-Bewerber bei der Mitgliederversammlung der Stuttgarter Piratenpartei dem Auswahlverfahren stellen. Dies hatte in Teilen der CDU Irritationen ausgelöst. Die Frage, ob die Piraten gegebenenfalls dem Unterstützerkreis ebenfalls beitreten, stelle sich derzeit nicht, so CDU-Chef Kaufmann. Im Übrigen sei seine Kritik an Turners Avancen gegenüber der Piratenpartei missverstanden worden, gab er zu Protokoll: „Wir haben es immer mitgetragen, dass Sebastian Turner sich dem Bewerbungsverfahren stellt.“

Dieser will bei dem Parteitag am Sonntag den Piraten Vorschläge für eine Zusammenarbeit unterbreiten. Der Unternehmer sagte, es gehe darum, gemeinsame Ziele zwischen den bürgerlichen Parteien und den Piraten zu definieren und zu überlegen, „wo eine punktuelle Zusammenarbeit möglich ist“. Neben Turner bewerben sich – Stand Mittwoch – weitere sechs Aspiranten um die OB-Kandidatur für die Piraten. Für den Fall eines Scheiterns seiner Kandidatur gibt sich Turner gelassen: „Einen Versuch war es jedenfalls wert.“