Die Stuttgarter OB-Wahl wird auch im Internet gewonnen. Ein Wahlkampfberater hat die Online-Präsenzen und -Strategien von vier OB-Kandidaten analysiert. Ausgerechnet Sebastian Turner macht im Netz eine schlechte Figur.

Digital Desk: Jan Georg Plavec (jgp)

Stuttgart - In Städten von der Größe Stuttgarts können OB-Kandidaten längst nicht alle Bürger persönlich ansprechen. Auf ihrer Homepage oder auf Facebook ist das aber möglich. Doch dafür muss der Online-Auftritt gut gemacht sein. Der Kaiserslauterner Wahlkampfberater Dirk Leibfried hat im Auftrag der StZ die Onlineauftritte und -strategien der von den im Gemeinderat vertretenen Parteien und Fraktionen unterstützten OB-Kandidaten analysiert.

 

Ausgerechnet der „Werbeprofi“ Sebastian Turner (unterstützt von CDU, FDP, Freien Wählern) kriegt von Leibfried ein glattes „mangelhaft“. Er sei über die Webpräsenz Turners „entsetzt“, sagt Leibfried, „Herr Turner scheint das Netz gar nicht als relevanten Kommunikationskanal zu betrachten“. Zwar ist Turner online durchaus zu finden – er hat eine Homepage, eine Facebook-Seite und daneben ein halb privates, persönliches Facebook-Profil. Aber wie er es macht, darüber ist der Wahlkampfberater „entsetzt“: „Turners Homepage ist grafisch höchst bieder, extrem textlastig und seine Vita eine halbe Autobiografie“, lästert Leibfried.

Besonders befremdlich findet der Pfälzer Turners „Miteinander-Brezel“, in die zwei sich grüßende Hände eingearbeitet sind: „Das war in den Siebzigern schon schlecht.“ Der Wahlkampfberater fragt sich gar, „ob das der selbe Turner ist, der mal Chef bei Scholz & Friends war“. So heißt die Werbeagentur, wegen der Turner gerne als „Werbeprofi“ bezeichnet wird. Aber Kommunikation in eigener Sache, mutmaßt Dirk Leibfried, sei eben etwas anderes als Werbung für andere. „Und Herr Turner ist ja Autodidakt in Sachen Politik“, fügt Leibfried hinzu.