Der Amtsinhaber Wolfgang Schuster sieht sich gestärkt durch die Landtagswahl und will sich offenbar erneut in Stuttgart zur Wahl stellen.    

Stuttgart -Für die Beobachter und das engere Umfeld des Oberbürgermeisters zeichnet sich ab, dass Wolfgang Schuster Lust auf die dritte Luft bekommen hat. „Der Schuster will es nochmal wissen – der läuft sich warm, um im Herbst 2012 noch einmal anzutreten“, sagte ein altgedienter Grüner, der Wolfgang Schuster und die kommunalpolitische Szene in der Landeshauptstadt seit vielen Jahren kennt.

 

Der seit 1996 amtierende Oberbürgermeister selbst hält sich in offiziell nach wie vor bedeckt. „Ich äußere mich am 7. Januar 2012, genau ein Jahr, bevor meine zweite Amtszeit endet.“ Gegenüber der Stuttgarter Zeitung geht er einen Schritt weiter und sagt: „Ich habe mich noch nicht entschieden.“ Das lässt Spielraum für Interpretationen.

Schuster profitiert von der neuen Landesregierung

Doch es spricht einiges für eine erneute Kandidatur. Denn Wolfgang Schuster weiß: Einen geborenen CDU-Kandidaten, der an seiner Stelle kandidieren könnte, hat die Partei bis dato nicht. Und einen oder eine zu finden, der oder die in der Gewissheit antritt, dass es im Herbst 2012 auch eine Niederlage geben kann, erschwert die Bewerbersuche.

Zudem profitiert der Oberbürgermeister seit dem 27. März auch von der neuen Landesregierung. Schuster hat, abgesehen von Stuttgart 21, viele Gemeinsamkeiten mit dem Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann: die Gegnerschaft zur Kernenergie, das Bemühen um Klima- und Umweltschutz, um neue Energie- und Mobilitätskonzepte. Selbst politische Gegner staunten dieser Tage darüber, wie es der Oberbürgermeister geschafft hat, den Vorstand von Porsche dazu zu bewegen, sich womöglich mit vielen Millionen am Mobilitäts- und Erlebniszentrum im Neckarpark zu engagieren.