Die Deutsche Bahn hat die Unfallursache für den Oberleitungsschaden bei Vaihingen am Mittwochabend noch nicht geklärt. Dass mangelnde Investitionen in die Infrastruktur der Grund sein könnten, weist das Unternehmen zurück.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Die Oberleitung, die am Mittwochabend in Vaihingen auf eine S-Bahn gefallen ist, sei „in einem Top-Zustand“ gewesen, sagte ein Sprecher der Bahn am Donnerstag auf Anfrage der Stuttgarter Zeitung. Damit reagierte das Unternehmen auf Vorwürfe von Bahnkunden und Politikern, die kritisiert hatten, der Unfall sei geschehen, weil die Bahn zu wenig in die Infrastruktur investiere. Erst im Januar sei die Strecke im Abschnitt zwischen Vaihingen und Österfeld einer Vollinspektion unterzogen worden. Warum die Leitung am Mittwoch riss, ist noch nicht geklärt. Die Bahn untersucht den Fehler noch.

 

Nach dem Zwischenfall war die Bahnstrecke zwischen dem Stuttgarter Westen und Vaihingen mehrere Stunden lang unterbrochen. Die Fahrgäste einer im Tunnel kurz vor der Haltestelle Universität stehengebliebenen S-Bahn wurden von der Polizei zu Fuß zur nächsten Station gebracht. Weitere Bahnen blieben an den Haltestellen Österfeld und Universität liegen. Der verunglückte Zug stand zwischen Österfeld und Vaihingen.

Auch die Bundespolizei hat Ermittlungen aufgenommen. Ihre Aufgabe ist es, abzuklären, ob an den Leitungen manipuliert oder sonst in strafbarer Weise in den Bahnverkehr eingegriffen wurde. „Es gibt zum jetzigen Zeitpunkt keine Hinweise auf ein Fremdeinwirken“, sagte Jonas Große, der Polizeisprecher. Die Ermittlungen seien noch nicht abgeschlossen.